Vom Alltag abschalten und entspannen

Die Bewegungsmeditation Qigong dient der Gesundheit von Körper und Geist. Der TV hat eine Übungsstunde mit dem Meister Michael Krecken begleitet.

Trier. Sonntagmorgen, 10 Uhr, auf dem Petrisberg unterhalb des Turms Luxemburg. Ein Baum wirft Schatten. Darunter wartet Michael Krecken auf seine Schüler und Neugierige, um mit ihnen eine Stunde lang Qigong zu machen.

"Qigong ist eine ganzheitliche Bewegungsmeditation zur Gesunderhaltung", erklärt Krecken. "Jeder kann es lernen. Es gibt keine Altersbeschränkungen."

Einige Leute sind gekommen. Krecken begrüßt sie und bittet sie, sich in einem Halbkreis um ihn herum aufzustellen. Die Übungsstunde beginnt mit einer kurzen Verbeugung, der traditionellen chinesischen Begrüßung des Meisters. Meister werden in China die Lehrer genannt, die die Übungen zeigen.

"Entspannen Sie sich. Fühlen Sie sich in ihren Körper hinein", weist Krecken seine Schüler an. Die Füße geradeaus, etwa schulterbreit auseinander, die Knie leicht gebeugt und die Wirbelsäule gerade: So sieht die ideale Qigong-Grundstellung aus.

Die Übungsstunden an den Sonntagvormittagen auf dem Petrisberg bietet Krecken seit fünf Jahren kostenlos an. Einerseits hätten seine Schüler die Möglichkeit, auch in den Sommerferien ihre Übungen fortzusetzen. "Andererseits haben Neugierige so die Möglichkeit, Qigong kennen zu lernen."

Für den 51-jährigen Controller Krecken bieten die Übungen einen Gegenpol zu seinem stressigen Berufsalltag. Sein Motiv: "Ich kann dabei abschalten und entschleunigen."

Übersetzen könnte man Qigong mit: die Kunst, den Lebensfluss zu verbessern, erklärt Krecken. Kurse bietet er schon seit zehn Jahren an, unter anderem in der Trierer Tuchfabrik oder für eine Krankenkasse. Vor 18 Jahren fing Krecken an, Qigong zu lernen. Er bekommt bis heute Unterricht und besucht regelmäßig Seminare.

Qigong sei keine Kampfkunst, betont Krecken. Zwar hätten sich manche Übungen aus den chinesischen Kampfkünsten entwickelt, es diene aber vor allem der Gesundheit. So habe beispielsweise eine seiner Schülerinnen nach einem Bandscheibenvorfall mit Kursen bei ihm begonnen. Sie habe dadurch eine schwierige Operation vermieden und komme immer noch in seine Übungsstunden.

Die Übungsstunde endet, wie sie angefangen hat: Mit einer Verbeugung in Richtung des Meisters.

"Heute früh habe ich gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, zu entspannen", sagt Alexandra Lossjew. Sie ist zum ersten Mal dabei und will weiter machen. Marie-Theres Felten ist von Anfang an auf dem Petrisberg dabei und nach fünf Jahren immer noch begeistert: "Bei den Übungen kann ich entspannen und von meinem Alltag abschalten."

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