Vom Bus direkt in die Kölner Kurve

Trier · Die Pokalbegegnung zwischen der Trierer Eintracht und dem FC Köln ist bis auf eine Rangelei in der Innenstadt harmonisch verlaufen. Für die Kölner Gäste gab es am Ende ein Lob von der Polizei. Die Fanbusse und Polizeiabsperrungen sorgten jedoch für Riesenstaus auf der Zurmaiener Straße.

Trier. "Die Kölner Fans haben sich in der Stadt Trier und im Stadion weitgehend freundlich und sportlich verhalten", sagt nach dem Spiel Edmondo Steri, Chef der Polizeidirektion Trier und Einsatzleiter. Das gelte aber auch für die Trierer Fans. Sehr gut sei die Zusammenarbeit mit den Kölner Kollegen.
In der Trierer City hatten schon am Samstagnachmittag die FC-Trikots das Stadtbild geprägt. Der einzige nennenswerte Zwischenfall ereignete sich gegen 17.30 vor einem Lokal auf dem Stockplatz, wo die Einsatzkräfte einige Trierer und Kölner Anhänger trennen mussten. Steri: "Nach unseren Erkenntnissen ging die Provokation von der Trier er Seite aus." Vorzeitig "Spiel ende" war dabei für einen Metzer Eintrachtfan, der die Beamten mit einem Glas beworfen hatte. Er wurde bis zum späten Abend in Gewahrsam genommen. Dasselbe Schicksal ereilte vier weitere Mitglieder der Trier er Gruppe. Vier andere erhielten Platzverweis in der Innenstadt. Ein Beamter wurde beim Stockplatzeinsatz leicht verletzt. Weitere Zwischenfälle in der City sind nicht bekannt.

Insgesamt über 2000 FC-Anhänger waren laut Steri mit eigenem Auto oder mit einem der 20 Busse gekommen.
Die Ankunft von 20 großen Reisebussen aus Richtung A 602 erforderte besondere Logistik: Die Busse fuhren zunächst Richtung Stadt, wendeten dort und wurden am Stadion vor den Westeingang geleitet, der direkt zur Gästekurve führt. Diese Kölner "Fankurve" blieb zunächst durch einen freigehaltenen sogenannten Pufferblock vom allgemeinen Zuschauerblock abgetrennt. Verstärkten Sicherheitseinsatz gab es bei drei von der Kölner Polizei avisierten Bussen mit "Problemfans". Diese Fahrgäste wurden von einem Aufgebot an Bereitschaftspolizei empfangen und zum Stadioneingang geleitet.
Als es nach Spielende zurück zu den Bussen ging, verstärkte, die Polizei ihre Präsenz. Zeitweise wurde die Zurmaiener Straße komplett von einer Polizeikette abgesperrt - eine Vorsichtsmaßnahme, ohne dass die Beamten tätig werden mussten. Wieder einmal gab es Ärger mit Bengalos (Feuerwerksfackeln) beim Spiel. Offenbar war es einigen Gruppen im Gedränge am Eingang gelungen, die Bengalos auf die Tribünen zu schmuggeln. Auch Böller und Rauchfässer wurden gezündet. Offenbar eine Schwachstelle im Sicherheitssystem, die fast zum Abbruch der Partie geführt hätte.
Im Stau auf der Zurmaiener Straße standen zweimal am Abend Tausende Autofahrer. Besonders bei der Ankunft der Busse nach 18.30 Uhr herrschte noch lebhafter Verkehr, der in beide Richtungen eingebremst wurde. Nicht alle Fahrer nahmen es gelassen. Es wurde auch gehupt und geschimpft. Mit einem Wendemanöver auf der "Zurmaiener" machte ein Busfahrer das zeitweilige Chaos komplett. "Diese Probleme sind hier unvermeidbar. Vor dem Trierer Stadion gibt es keine Stell- und Rangierflächen für Busse", sagt Einsatzleiter Steri.Extra

Trotz der städtischen Ankündigung, dass Falschparker auf Geh- und Radwegen entlang der Zurmaiener Straße unerbittlich mit Knöllchen zu rechnen hätten, machten viele von dieser "kreativen" wie illegalen Parkmöglichkeit Gebrauch. Als der TV kurz vor Spielende eine dieser Parkreihen abging, fanden sich an den Fahrzeugen merkwürdigerweise aber keine Knöllchen, sondern Werbeflyer eines Trier er Lokals. Gut angenommen wurde das Park-and-Ride-Angebot. Die Stadtwerke hatten ab 18.30 Uhr drei Gelenkbusse von den P + R-Parkplätzen an der Loebstraße eingerichtet. Von dem Angebot machten viele der per PKW anreisenden Köln-Fans Gebrauch. Vor dem Spiel war die Auslastung der Busse geringer, nach dem Spiel waren die Busse bis zum Bersten gefüllt, als es zurück zu den Parkplätzen im Industriegbiet Nord ging. f.k.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort