Vom Handy auf die Kinoleinwand

Trier · Ob gut drauf oder traurig, mit Freunden unterwegs oder allein, am Lieblingsort oder zu Hause: Beim Handyfilmwettbewerb "Dein Leben. Dein Handy. Dein Video." des Netzwerks "Orte der Vielfalt" können Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren ihre Sicht auf die Welt in einem dreiminütigen Video einreichen. Die besten Filme laufen im Januar im Kino.

 Sabine Scherer vom Verein Pioniergeister fügt verschiedene Handyfilme im Split-Screen-Verfahren für die Kinoleinwand zusammen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Sabine Scherer vom Verein Pioniergeister fügt verschiedene Handyfilme im Split-Screen-Verfahren für die Kinoleinwand zusammen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Die Freundin kommt mit einem irren Fummel aus der Umkleidekanbine, der Freund zeigt einen neuen Trick mit dem Skateboard, die Freundinnen tanzen im Club zum neusten Hit: Die Welt aus der Sicht von Jugendlichen ist gefragt beim Wettbewerb des Netzwerks "Orte der Vielfalt". Festgehalten mit der Handykamera.
"Wir ermöglichen es den Jugendlichen, ihre Filme auf eine große Leinwand ins Kino zu bringen", sagt Jan-Christoph Krug, Vorsitzender des Vereins Pioniergeister, der den Handyfilmwettbewerb "Dein Leben. Dein Handy. Dein Video." für das Netzwerk kreiert hat.
Am 26. Januar werden die besten Aufnahmen in zwei Vorführungen im Broadway-Filmtheater zu sehen. Viele davon gleichzeitig, denn sie werden im Split-Screen-Verfahren zusammengefügt. Dabei flimmern mehrere Filme gleichzeitig über die Großleinwand, immer wieder werden andere Sequenzen größer gezogen. So will das Netzwerk der Vielfalt der Einsendungen Rechnung tragen.
"Die Jugendlichen sind mit ihren Filmen relativ frei", sagt Krug. Frei nach dem Kampagnenmotto "Du bist berührend, du bist banal, du bist glücklich, du bist traurig, du bist radikal subjektiv, du bist nie allein auf der Welt, und du hast einen Ort, wo du gerne bist. Du bist vielfältig. Zeig das der Welt in drei Minuten.". Einzige Bedingungen: Die 13- bis 18-Jährigen müssen in der Stadt Trier oder im Landkreis Trier-Saarburg wohnen, und der Drei-Minuten-Film muss mit dem Handy gedreht sein. Einsendeschluss ist bereits am Montag, 21. Dezember.
Der Wettbewerb sei bewusst sehr offen gehalten, erzählt Krug. "Würden wir sagen, dreht einen Film über Vielfalt, Toleranz und Demokratie, wäre das zu schwer umzusetzen. Und wir wollen frische Bilder." Bilder, gerne auch aus dem täglichen Leben, vom Aufstehen bis zur nächtlichen Party. "Es wäre witzig, den kompletten Alltag zu sehen", sagt der 36-Jährige.
Die Videos dürften auch geschnitten und nachvertont sein. Tipps und Tricks rund ums Filmen gibt es ebenso auf der Homepage www.ortedervielfalt-TR.de wie legale Musik zum Herunterladen, Infos zu Persönlichkeitsrechten und Teilnahmeinfos.
Die Produzenten der drei besten Videos gewinnen eine professionelle Ausrüstung mit Teleobjektiv und Stativ, "die das Handy zu einer richtigen Kamera macht".
Junge Menschen hätten heute ihr Handy immer griffbereit und "benutzen es eh zum Filmen". Dies will Krug aufgreifen für den Wettbewerb. "Das Medium Handy gibt Filmen eine ganz andere Perspektive", meint er. So entstünden "ganz authentische und alltägliche Geschichten". Mit dem Wettbewerb will das Netzwerk Jugendlichen zeigen, dass sie sehr wohl etwas zu sagen haben, dass sie ernst genommen werden, sagt Krug. Er sei gespannt, "wie Jugendliche Vielfalt sehen". mehi
Extra

Extra Pioniergeister Der Verein Pioniergeister wurde 2008 von Studenten gegründet mit dem Ziel, die Medienkompetenz von Jugendlichen zu fördern. Mit dem Kooperationspartner Bürgerhaus Trier-Nord wurde 2010 das Hip-Hop-Projekt "Sei die Stimme der Straße" ins Leben gerufen, das es immer noch gibt. 2010 wurde zudem das Theaterstück "Äneis" als Teil der Antikenfestspiele mit Laien einstudiert und in den Viehmarktthermen aufgeführt. mehi

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