Vom Korn zum Brötchen

Bevor das Mehl handlich verpackt in die Hände der Verbraucher gelangt, hat das Naturprodukt eine interessante Vorgeschichte erlebt. Zahlreiche Besucher in der Molitorsmühle konnten sich die Herstellung anschauen.

 Hildegard Haubrich zeigt Joel und Kyrel Deffner (von links) beim Deutschen Mühlentag, wie sie das Mehlsieb richtig handhaben müssen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Hildegard Haubrich zeigt Joel und Kyrel Deffner (von links) beim Deutschen Mühlentag, wie sie das Mehlsieb richtig handhaben müssen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Schweich. (dis) Nicht schlecht staunen Joel und Kyrel Deffner, als Mitinhaberin Hildegard Haubrich ihnen den Gebrauch eines Siebes erklärt. Und dann sind sie mit großem Eifer bei der Sache und sieben Körner und Mehl.

Technisches und bauliches Denkmal



Beim "Deutschen Mühlentag" konnten sich Wissensdurstige die Geschichte des Kornes vom Getreidefeld bis zum Mehl erklären lassen. Arnold Branz und sein Bruder Norbert erhalten seit Jahren mit Hildegard Haubrich die Mühle ihrer Eltern. Heute gilt die Museumsmühle als technisches und bauliches Denkmal, in dem auf vier Etagen historische Mühlentechnik zu sehen und zu erleben ist.

Arnold Branz, er ist gelernter Müller und hat die Mühle noch im Vollbetrieb erlebt, führt am Mühlentag die Besuchergruppen. Sein Fachwissen über die Technik, den Antrieb aller Bänder und Maschinen durch den am Haus vorbeifließenden Föhrenbach gibt er gerne an die Besucher weiter.

Auf viele Fragen kann er die richtige Antwort geben. Insbesondere den kleinen Besuchern - "Sie wissen meistens nicht, wie das Mehl entsteht", sagt Branz - erklärt er den Weg vom Korn zum Brötchen.

Wenn er dann zum Schluss seiner Führung das Wasser auf die Mühle führt, die Bänder und Räder ächzend anlaufen und der Boden vibriert, bleibt auch den älteren Gästen oft der Mund vor lauter Staunen offen. Die 175-jährige Familientradition wollen die Mühlenbesitzer zumindest durch den Erhalt des Museums sichern. Nach erfolgreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen galt das Gebäude im Jahr 1997 als "museumsreif".

Mühlenhoffest am 14. Juni



Rund 1000 Wind- und Wassermühlen konnten am Deutschen Mühlentag in ganz Deutschland besichtigt werden.

Beim Mühlenhoffest am 14. Juni können sich interessierte Besucher wieder kostenlos durch das historische Denkmal in Schweich führen lassen. Aber auch an den Wochenenden und an Feiertagen bis Ende Oktober kann die Molitorsmühle in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr unter fachkundiger Führung besichtigt werden. Es ist eben ein besonderes Erlebnis für Jung und Alt, wenn "Wasser auf die Mühl`' gekehrt" wird.

Weitere Infos im Internet unter: www.molitorsmuehle.de.

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