Vom Leben inspiriert

TRIER. (aw) "Becky Brown - Versprich, nach mir zu suchen" heißt das kürzlich erschienene Buch von Rainer M. Schröder, das der Schriftsteller gemeinsam mit seiner Frau in der Akademischen Buchhandlung Interbook vorstellte.

Um Schröders neuen Roman ging es zunächst einmal nicht bei der Lesung im Interbook. "Meine Art, zu reisen, beeinflusst auch meine Art zu schreiben", erklärt Schröder und erzählt seinen faszinierten Zuhörern von einer Schatzsuche an der vor 400 Jahren gesunkenen spanischen Galeone Atocha. Auch von einem Aufenthalt in einer Goldmine in den Bergen der Sierra Nevada und seinem zeitweiligen Hobbyfarmerdasein im amerikanischen Bundestaat Virginia berichtet er. Erlebnisse, die reichlich Inspiration lieferten für einen Schriftsteller, der Jack London, Mark Twain, und Joseph Conrad zu seinen Vorbildern zählt. Zwanzig Jahre war Schröder gemeinsam mit seiner Frau auf allen Kontinenten unterwegs, stets auf der Suche nach Abenteuern, die sich in seiner Arbeit widerspiegeln. Und eigentlich habe die Reise noch gar kein Ende genommen, sagt er. Jetzt lebt der Autor mit seiner Frau den größten Teil des Jahres in Florida, recherchiert intensiv, jeweils vor Ort und bezeichnet sich selbst als "unheimlich zufrieden" mit seinem Leben. Schriftsteller zu werden, war nicht sein erster Berufswunsch. Schröder machte eine Ausbildung als Opernsänger, und begann dem Wunsch seines Vaters entsprechend ein Jurastudium. Allerdings setzte sich seine Neigung zum Schreiben, die bereits Ausdruck in seiner Tätigkeit als Reporter fand, durch. Er brach das Studium ab. Seit 1977 ist Schröder Schriftsteller, längst auch Träger mehrerer Preise. 1998 bekam er den Eifel-Literatur-Preis für den in Himmerod spielenden Roman "Das Geheimnis der weißen Mönche". Wie in Schröders anderen historischen Abenteuerromanen sind auch in dem zwischen 1856 und 1861 in Amerika angesiedelten Roman "Becky Brown -- Versprich, nach mir zu suchen!" Jugendliche die literarischen Helden. Die zwölfjährige Becky und ihr Bruder Daniel leben mit ihren Eltern im berüchtigten New Yorker Einwandererviertel Five Points. Nachdem zuerst die Mutter stirbt und nicht viel später der Vater bei einer Demonstration ums Leben kommt, sind die Geschwister der Skrupellosigkeit des ärmlichen Weisendaseins ausgesetzt. Doch sie halten zusammen wie Pech und Schwefel.

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