Vom Leid mit der Hilfe?!

Schauen Sie die Nachrichten - da lernen Sie am meisten über die Menschen", habe ich mal gehört. Diese Woche habe ich da viel gelernt. Die Hilfsorganisationen machen darauf aufmerksam, dass für die Flutopfer in Pakistan zu wenig gespendet wird.

Ich bin verwundert, weil es doch beim Erdbeben in Haiti anders war. Im Internet mache ich mich kundig. Was ist der Grund dafür? Ich lese, man solle nicht spenden, weil die Spendengelder doch in einem korrupten Land in die falschen Hände kommen, weil ein Teil der Gelder ganz bestimmt in die Hände der Terroristen kommt.

Ehrlich gesagt, ich frage mich zugegebenermaßen ein bisschen überspitzt: Ist Hilfe nur bei denen angebracht, die als politisch korrekt erscheinen? Geht es bei der Hilfe noch um etwas anderes? Was ist Hilfe? Ursprünglich heißt Hilfe: "Beistand, aktiv anteilnehmen", und helfen heißt sogar: "Heilung bringen". Und spenden heißt ursprünglich "gemeinnützig, etwas für einen bestimmten Zweck geben." Da scheint sich wohl etwas zu verändern im Umgang mit der Hilfe. Und nun? Nicht helfen, weil eventuell bei aller Hilfe auch etwas schieflaufen könnte?

Mir hat ein Wort geholfen: "Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. ..." Oh, was da alles hätte schiefgehen können.

Nein, in der Tat, genau so verstehe ich Hilfe. Hilfe als Hilfe, ohne die Frage, ob es opportun ist. Sie können es übrigens nachlesen im Matthäus-Evangelium. fan/jöl

Vanessa Kluge ist Pfarrerin in Ehrang kluge.ehrang@ekkt.de

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