Vom Sandkasten in die Ehe

KÜRENZ. (cofi) Seit 65 Jahren sind Andreas (85) und Martha Morin (82) ein Ehepaar. Doch die beiden Kürenzer kennen sich schon von Kindheit an, waren Nachbarskinder. Nach der Heirat in den Wirren des Zweiten Weltkrieges hat ihre Ehe nun schon über ein halbes Jahrhundert Bestand.

 Seit 65 Jahren ein Ehepaar: Andreas und Martha Morin feiern Eiserne Hochzeit. Foto: Cordula Fischer

Seit 65 Jahren ein Ehepaar: Andreas und Martha Morin feiern Eiserne Hochzeit. Foto: Cordula Fischer

Gekannt haben sich Andreas und Martha Morin von Kindheit an. Aber erst im Teenager-Alter fanden sie ihre Liebe zueinander. Sie verabredeten sich, und im Kino funkte es. "Aber das war damals ja ganz harmlos", sagt Martha Morin. Händchenhalten und stilles Schwärmen. Doch etwa ein Jahr später, 1940, heiratete das Paar in St. Bonifatius - in schwierigen Zeiten. Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen, Andreas Morin bekam drei Tage Urlaub und musste nach der Hochzeit wieder zurück zu seinem Bataillon. Seinen ersten Sohn lernte Andreas Morin erst nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft kennen. Ganz unverhofft stand er 1946 "vor der Tür. Ich konnte es zuerst kaum fassen", berichtet seine Frau. Denn lange hatte sie nichts von ihm gehört. Und der letzte Brief, den ein Pfarrer an sie schrieb, gab ihr Nachricht von einer schweren Flecktyphus-Erkrankung ihres Mannes, die viele Menschen nicht überlebt hatten. "Ich habe zu unserem Herrgott gebeten, dass die jungen Generationen, die nach uns kommen, solche schlimmen Zeiten nicht erleben müssen", sagt Andreas Morin. Heute lebt das Paar immer noch am Fuße des Petrisberges und hat drei Kinder, sechs Enkel und sieben Urenkel. Andreas Morin fand eine Anstellung als Eisenbahner. In seiner Freizeit zog es ihn in die Natur. "Meine Heimat habe ich beim Wandern kennen gelernt", sagt er. 23 Jahre war er Wanderwart im Eifelverein, organisierte Wanderungen und Fahrten. Später teilte auch Martha Morin das Hobby ihres Mannes. Sie bereisten Österreich, die Schweiz, Italien. "Soweit das Wetter gut ist, treibt es ihn noch heute den Petrisberg hinauf", sagt Martha Morin.

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