Vom Schwimmbad in den Rettungswagen

Im Bitburger Freizeitbad Cascade ist am Mittwochmorgen giftiges Chlorgas ausgetreten. Zwei Jugendliche wurden verletzt, 21 weitere zur Beobachtung ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Nach ersten Ermittlungen war ein Fehler im automatischen Mess-System, das den Chlorgehalt im Wasser regelt, für den Unfall verantwortlich.

Bitburg. Großalarm im Bitburger Freizeitbad Cascade: Wegen eines Fehlers in einem Mess-System ist am Mittwochmorgen giftiges Chlorgas in das Bad gelangt. Zu diesem Zeitpunkt war nur eine Sportgruppe des TV Bitburg im Freizeitbad. Die 16 Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren hatten an einen Schwimmkurs teilgenommen. Einer der Schwimmleiter bemerkte gegen 8.30 Uhr den Chlorgeruch und veranlasste die sofortige Schließung des Bads. Feuerwehr und Notarzt wurden umgehend alarmiert und rückten mit zahlreichen Einsatzkräften und Gefahrstoffzug an. Auch die Polizei Bitburg war vor Ort.

Klagen über Reizungen, Übelkeit, Erbrechen



Die betroffenen Jugendlichen klagten über Reizungen, Übelkeit und Erbrechen. Sie wurden untersucht, zwei von ihnen sofort ins Krankenhaus gebracht. Für die anderen richteten die Einsatzkräfte in der benachbarten Otto-Hahn-Realschule einen Verbandsplatz ein, wo sie weitergehend untersucht und anschließend zur weiteren Beobachtung ins Krankenhaus gebracht wurden.

"Ich hoffe, dass niemand Schäden davontragen wird"



"Glücklicherweise ist niemand wirklich schwer verletzt worden. Ich hoffe, dass niemand dauerhafte Schäden davontragen wird", sagte Bürgermeister Joachim Streit, der vor Ort die Einsatzleitung übernahm. "Glücklicherweise ist die Chlor-Kontration sehr niedrig gewesen", sagt Elfriede Grewe, Geschäftsführerin des Cascade.

Die Bewohner der umliegenden Häuser wurden über den Vorfall informiert, nach Angaben von Streit bestand aber keine Gefahr. Denn das Chlorgas habe die Eigenschaft, sich mit der Feuchtigkeit aus der Luft zu verbinden, sodass es ungefährlich wird.

Außerdem sei es schwerer als Luft und das Bad so gebaut, dass kein Gas aus dem Gebäude gelangen kann.

Bei der Kontrolle am Morgen war alles in Ordnung



Nach ersten Ermittlungen der Polizei Bitburg hat die automatische Mess-Anlage, die die Chlor-Konzentration im Cascade regelt, einen Defekt und deshalb zuviel Gas eingeleitet. Bei dem morgendlichen Kontrollgang sei aber noch alles in Ordnung gewesen, so Streit. Die Unfallkasse wird heute die Unfallursache genauer untersuchen.

Die Polizei Bitburg bestätigt unterdessen, dass sie routinemäßig wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Nachdem Chlorgas-Messungen im gesamten Gebäude kein Gas mehr festgestellt haben und auch der Defekt an der Regelung behoben ist, wird das Bad am heutigen Donnerstag wieder geöffnet sein.

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