Von Amtsmüdigkeit keine Rede

TRIER. (DiL) Triers oberster Karnevalist begeht heute einen runden Geburtstag: Peter Pries, Chef der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK), wird sechzig.

Eigentlich müssten Fastnachter in erster Linie 55., 66. oder 77. Geburtstage feiern. Doch heute Abend dürfte sich in der Aula der Berufsbildenden Schulen die Crème der Trierer Narren-Szene einfinden, um dem Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval zum "geraden" Wiegenfest zu gratulieren. Dass er dermaleinst die Amtskette eines Obernarren tragen würde, wurde ihm nicht in die Wiege gelegt, die im Holsteinischen stand. Nachdem ihn der Beruf als Laborant 1963 von Plön nach Trier verschlagen hatte, dauerte es noch acht Jahre, bis Peter Pries den Karneval für sich entdeckte. Er engagierte sich als Sänger und Sitzungspräsident, Texter und Büttenredner, kurzum: als Mädchen für alles. Durch verschiedene Vereine führte sein Weg Anfang der 90er Jahre an die Spitze der ATK. Der Narren-Dachverband war damals kaum mehr als ein Zusammenschluss zur Organisation des Rosenmontagszugs. Pries und seine Mitstreiter Gisela Bölte und Achim Hahn machten daraus einen Motor der Trierer Fastnacht - nicht immer zur Freude der Traditionsvereine. Ihre erste "Erfindung" war der Kaiser-Augustus-Orden, der stets zum Jahresbeginn einen prominenten Preisträger an die Mosel lockte und die Verleihungs-Gala zu einem Top-Ereignis der Session machte. Flugs kam ein schicker Prinzen-Empfang im Riverside hinzu, eine After-Rosenmontagszug-Party, die eine oder andere Fernseh-Kappensitzung, eigene Prinzenpaare nebst allerlei Orden und Insignien. Das Unternehmen ATK floriert, aber der Vorsitzende hat immer noch Zeit für "Nebenjobs". Zum Beispiel als Stadionsprecher bei der Trierer Eintracht. Bei seinem Arbeitgeber, den Vereinigten Hospitien, ist er Vorsitzender des Personalrats - eine Funktion, die er nicht minder engagiert und gelegentlich unbequem ausfüllt wie seine Ehrenämter. Im Mai wurde er wieder gewählt - für die fünfte Amtsperiode. Von Amtsmüdigkeit ist bis dato nichts zu spüren, Peter Pries genießt sichtlich nach wie vor die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die sich aus seiner exponierten Stellung ergeben. Und für die eine oder andere neue Idee zur Komplettierung des Angebots der ATK dürfte er allemal gut sein.

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