Von Argentinein nach Kanada: Rekord um fast drei Tage geschlagen

Trier · Der Plan: 14 Tage, 14 Länder und 23 000 Kilometer. Das Ergebnis: Elf Tage, 17 Stunden und 22 Minuten. Das ist die Bilanz des Rekordversuchs von Langstreckenfahrer Rainer Zietlow und seinem Team auf der Panamericana, der längsten Straße der Welt.

 Rainer Zietlow (rechts) und Banel (links), der wahrscheinlich letzte Hippie auf dem Pan-American Highway Foto: Marius Biela

Rainer Zietlow (rechts) und Banel (links), der wahrscheinlich letzte Hippie auf dem Pan-American Highway Foto: Marius Biela

Trier. Langstreckenfahrer Rainer Zietlow, Techniker Carlos Fernandez und der Trierer Student Marius Biela sind die längste Straße der Welt mit einem VW Touareg gefahren. Den bestehenden Rekord wollten sie brechen und dieses Ziel ist ihnen gelungen. "Das wir den Rekord schlagen, damit haben wir zwar gerechnet, aber das wir ihn um drei Tage unterbieten - das konnte zu Beginn niemand ahnen", sagt Marius Biela (26) aus Trier, der das Projekt mit Foto- und Filmkamera begleitet hat.
In elf Tagen, 17 Stunden und 22 Minuten haben die drei rund 23 000 Kilometer zurückgelegt. Das Rezept für den Rekord beschreibt der Informatikstudent so: "Ein echt gutes und leistungsstarkes Auto, einen lückenlosen (Zeit-)Plan und natürlich jede Menge Glück." Verkehrsprobleme und Pannen blieben aus. Es sei noch nicht einmal ein Reifen geplatzt.
In knapp zwölf Tagen durchfuhren die drei Männer 14 Länder, vier Klimazonen und fast alle Vegetationszonen der Erde. Man treffe auf viele interessante Dinge, sagt Biela. "Ein brennender See auf Feuerland, ein Sandsturm in Peru oder ein Unwetter an der Grenze zu Kanada."
Aber auch außergewöhnliche Menschen wie den Portugiese, der die Panamericana mit dem Fahrrad abfährt und bereits seit zwei Jahren unterwegs ist, haben die Drei getroffen. Ziel sollte es sein, die Effizienz und das Durchhaltevermögen des Fahrzeugs zu beweisen. Am Wagen wurde wenig verändert. Lediglich der Tank sei auf eine Füllmenge von 300 Liter vergrößert worden. Mit den größtmöglichen Reifen konnten Unebenheiten auf den Straßen bewältigt werden. Dies war besonders auf den letzten Kilometern wichtig: "Die letzten Kilometer waren super, wenn auch nicht ganz einfach wegen der vielen Schlaglöcher auf der ungeteerten Straße. Der ganze Druck, der von einem abfällt, und die Gewissheit, ja, wir haben es geschafft, klasse", sagt Biela. Als die drei in Alaska ankamen, wurden sie weder von Medien noch vom Bürgermeister empfangen. Lediglich die Polizei war vor Ort und bestätigte den Rekord. "Es konnte ja niemand wissen, dass wir es so schnell schaffen."
Biela war nun zum zweiten Mal in Alaska. Schon im vergangenen Jahr war er drei Monate auf dem Pan-American Highway von Alaska nach Chile unterwegs. Diesmal zur Sommerzeit, bei durchschnittlich 10 Grad Celsius: "Ich habe Alaska bis dato nur mit zugeschneiten Straßen und bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt kennengelernt." Elf Tage in einem Auto vergehen anders als der Alltag. Langeweile kam für Kameramann Biela jedoch nie auf. Bei Tag dokumentierte er den Rekordversuch, bei Nacht wurde er selbst als Fahrer aktiv. Der Stressfaktor sei hoch gewesen. "Elf Tage mit zwei anderen Menschen auf engstem Raum, das ist schon extrem. Man lernt hier Teamfähigkeit und einen anderen Umgang mit Konfliktsituationen." Die Zeit sei aufregend gewesen. Es sei aber auch schön gewesen, nach Hause zu kommen und erst einmal alleine zu sein, erklärt Biela. Die Lust auf Mehr muss er jedoch eingestehen. So manches Abenteuer habe er, zumindest im Kopf, schon vorgeplant.

Der Pan-American Highway ist ein System von Schnellstraßen, das Alaska mit Feuerland verbindet. Off-Road Fahrer Rainer Zietlow, Techniker Carlos Fernandez und der Trierer Student Marius Biela durchfuhren Argentinien, Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien, Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala, Mexiko, die Vereinigten Staaten und Kanada. Gesponsert wurde der Rekord von VW, Continental und anderen Unternehmen. Mehr Informationen gibt es unter: www.tdipanamericana.com ass

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