Von Bach bis Widor

Zum sechsten Mal in Folge endete das Jahr mit einem Orgel-Feuerwerk in der Trierer Herz-Jesu-Kirche, zu dem die Pfarrei St. Matthias in Zusammenarbeit mit dem Orgelbauverein Herz Jesu eingeladen hatte.

Trier. (red) Trotz schlechter Wetterbedingungen hatten sich dennoch erstaunlich viele Orgelliebhaber in der Silvesternacht eingefunden, um bei unbeschwerter Musik das alte Jahr ausklingen zu lassen. Gast an der Sebald-Orgel war mit Johan Hermans, Organist der Kathedrale St. Quintinus in Hasselt (Belgien), ein international renommierter Konzert-Organist. Aber auch in der Region war er schon im Rahmen des Himmeroder Orgelsommers zu hören.

Dass die Orgel ein durchaus heiteres Gesicht hat, demonstrierte Hermans mit den beiden wohl berühmtesten Orgelwerken überhaupt, Bachs Toccata und Fuge d-Moll sowie der Toccata F-Dur aus der Symphonie Nr. 5 von Charles-Marie Widor, die gleichsam die fulminanten Eckpunkte des Abends bildeten.

Dazwischen gab es eine Folge bekannter Kompositionen, darunter Bachs Choralvorspiele über "Nun komm, der Heiden Heiland" und "Wachet auf, ruft uns die Stimme", die in unzähligen Bearbeitungen wohlvertraute "Air" aus der D-Dur-Orchestersuite, Francks großartiger Choral Nr. 3 in a-Moll sowie Boëllmanns "Prière a Notre Dame" aus der "Suite Gothique". Obwohl ursprünglich für Klavier geschrieben, verfehlte Rachmaninows Prelude cis-Moll seine Wirkung auf der Orgel nicht. Kein Geringerer als Louis Vierne hat dieses Opus für die Orgel bearbeitet, und dank der meisterhaften Interpretation von Johan Hermans beeindruckte es mit ausladender klanglicher Opulenz.

Mit begeistertem Applaus bedankten sich die Zuhörer für eine unbeschwerte musikalische Stunde.

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