Aufmerksam hören die zwölf Kinder den Erläuterungen von Christoph Postler zu. Der Naturerlebnis-Pädagoge erläutert den Fünf- bis Elfjährigen den Lebensraum Wald und Bach. Dann machen sich die kleinen Forscher an die Arbeit. Mit Eimern schöpfen sie Wasser aus dem Franzenheimer Bach oberhalb des Dorfes. Dann wird das Wasser in mitgebrachte Becherlupen umgefüllt und genau untersucht. Mehrere Eintagsfliegenlarven und ein Egel sind die Ausbeute. Christoph Postler begutachtet den "Fang" und vergleicht die gefundenen Lebewesen mit einer Liste aller möglichen Bachbewohner, die Rückschlüsse auf die Güteklasse des Gewässers zulässt. "Hier dürfte die Güteklasse 2 vorliegen", sagt er, "das heißt, der Bach ist mäßig belastet." Weitere Untersuchungen weiter unten im Dorf und hinter der Kläranlage ergeben ein etwas besseres Resultat. Allerdings ging es bei der Bachuntersuchung nicht um wissenschaftlich exakte Bestimmungen, sondern vielmehr darum, den Kindern die Natur zu erklären. "Wir wollen das Bewusstsein für die Natur entwickeln, damit die Kinder später pfleglich damit umgehen", sagt Postler. Und weil man schon einmal im Wald war, wurden auch gleich Pilze gesammelt und begutachtet. Neben den essbaren Parasolpilzen oder Waldchampignons fanden die kleinen Forscher auch giftige Exemplare wie den Pantherpilz. Zum ersten Mal veranstaltete die Jugendgruppe eine Bachuntersuchung. "In einer Gruppenstunde haben wir mit den Kindern über den Lebensraum Wald gesprochen", sagt die Jugendgruppenleiterin Stefanie Willems. 22 Kinder von fünf bis 13 Jahren sind in der Kindergruppe, insgesamt hat die Franzenheimer Jugendgruppe 92 Mitglieder. Auch das nächste Projekt ist bereits in Arbeit. Mit Fahrrädern haben die Kinder ihr Dorf erkundet und dabei Verkehrszeichen gesucht. In einer Gruppenstunde wurde das Verhalten im Straßenverkehr besprochen. Bis zum Frühjahr wollen die Kinder eigene Verkehrszeichen bauen und vor dem Bürgerhaus einen Übungsparcours errichten.