Von Basie bis Hancock

TRIER. Zum Auftakt des Konzertjahres 2006 veranstaltete der Jazz-Club EuroCore das 7. Newcomer Jazzfest in der Tuchfabrik Trier. Erstmals präsentierten sich Institutionen der Großregion, die eine professionelle Jazz-Ausbildung anbieten.

Ensembles der Musikhochschulen Metz, Saarbrücken und Luxemburg glänzten mit hohem Niveau und Professionalität. Als Schaufenster der Region, das die Leistungsfähigkeit des Jazznachwuchses der Region präsentieren will, versteht sich das Newcomer Jazzfest des Jazzclubs EuroCore, das nun zum 7. Mal veranstaltet wurde. Gedacht als Forum und Börse soll es Impulse für interregionale Kooperation geben. Nach einzelnen Bands und Solisten in den Vorjahren, stellten sich jetzt erstmals Ausbildungsinstitute aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland vor. Den Auftakt machte das Conservatoire National de Région de Metz mit der Formation "Swing Machine". Ein treffender Name, denn vom ersten Ton an erzeugte das Septett aus ausgezeichneten Studierenden Fingerschnipp-Atmosphäre. Eingeleitet von einem Schlagzeugsolo, in das nach und nach Bass, Flügel und Bläser einsetzten, gelang ihnen der scheinbar mühelose Einstieg in ein mitreißendes Count-Basie-Programm. Gelassen-treibende Rhythmusgruppe

Mit gelassen treibender Rhythmusgruppe, sauberen Bläsereinsätzen und überzeugenden Solo-Improvisationen bewiesen die jungen Musiker hohe Professionalität, zu der sich sichtbare Spielfreude gesellte. Die führte dazu, dass die Gruppe gegen Ende ihres Programms mit schnellen Rhythmus- und Tempowechseln noch mal richtig aufdrehte und sich Pianist Matthieu Roffe zu einem offensichtlich länger als geplanten Solo hinreißen ließ. Stilistisch abwechslungsreich, anspruchsvoll und technisch perfekt präsentierte sich anschließend "Studio 6 Connection", ein neunköpfiges Ensemble herausragender Absolventen der Hochschule für Musik des Saarlandes. Mit einem ganz eigenen Sound, der durch die Besetzung mit E-Gitarre und Blockflöte Akzente setzte, interpretierten sie Stücke von Herbie Hancock, Cole Porter sowie John Coltrane. Daneben waren dynamische und spannungsreiche Eigenkompositionen von Professor Georg Ruby zu hören, dessen Leitung den Musikern ein Höchstmaß an Virtuosität und Disziplin abforderte. Entspannender Kontrast dazu war der groovende Abschluss der international besetzten Big Band des Conservatoire de Musique de Luxemburg. Direkt in Bauch und Tanzbein ging der sehr rhythmusorientierte Sound aus Percussion, funk-rockigen Bass-, Bläser- und E-Gitarreneinsätzen. Besonders für ihre runden und gelassen souveränen James Morrisey-Adaptionen ernteten die Luxemburger begeisterten Applaus.

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