Von der Liebe, dem Leben und dem Tod

Trier · Seit 1998 treffen sich Liedermacher mit Bands und Solisten aus der Region jährlich in der Tufa. Beim 17. Konzert brachten elf Künstler vor rund 120 Zuhörern einen bunten Mix aus Folk, Rock, französischen Chansons und traditionellen Gitarrenklängen auf die Bühne.

 Die Liedermacher Florian und Dorle Schausbreitner stehen erstmals mit Nils Thoma (von links) auf der Bühne. TV-Foto: Laura Clodo

Die Liedermacher Florian und Dorle Schausbreitner stehen erstmals mit Nils Thoma (von links) auf der Bühne. TV-Foto: Laura Clodo

Trier. Die bunt beleuchtete Bühne füllte sich, als der Moderator mit dem Satz "Gitarristen sind faule Leute" den ersten Akt des Liedermacher-Treffens angekündigt hat. Das Duo Achim Weinzen und Jürgen Truncik erzeugte durch Gitarrenklänge sofort eine besondere Atmosphäre, die sich den ganzen Abend durch den großen Saal der Tufa zog.
Vielfältige Reise durch die Genres



Geprägt wurde das Konzert vom Tod des im Oktober 2013 gestorbenen Walter Liederschmitt. Als Initiator hatte er das Konzept der Liedermacher-Treffen einst ins Leben gerufen. Im Laufe des Festivals widmeten ihm verschiedene Künstler immer wieder Lieder und erinnerten das Publikum daran, wie sehr er das Liedermachen liebte. So auch Patrick Ludwig und Thomas Simmer, die Liederschmitt einen eigenes Stück schrieben und es am Samstag erstmals auf der Bühne spielten. Sie verabschiedeten sich mit zarten Gitarrenklängen und einer sehnsüchtigen Melodie vom "Walterherz".
Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Dorle und Florian Schausbreitner, die erstmals zusammen mit Nils Thoma auf der Bühne standen. Dorle und Florian Schausbreitner haben die weitere Organisation des Festivals übernommen und spielten mit "Inspiriert" ein Lied, das sie bereits gemeinsam mit Liederschmitt gesungen haben. Mit Texten, die aus alltäglichen Erfahrungen entstehen, und einprägsamen Melodien begeisterten sie ihre Zuhörer mit ihrer Mischung aus französischen Chansons, E-Gitarre und Saxofon-Soli.
Das Duo Traumzeit um Karin Otto und Jürgen Truncik war von Anfang an bei den Liedermacher-Treffen dabei und begeisterte am Samstag mit ihren Stücken über Wirklichkeit und Gefühle. Besucherin Beatrix Brinkmann fühlte sich durch die Musik sehr angesprochen und empfand die Texte, besonders bei "Alles ist vergessen" als "sehr realistisch".
Für Witz und Heiterkeit sorgten neben der humorvollen Programmführung des Moderators auch Ehrengast Stephan Maria Glöckner und Michael Pizzardini. Während Glöckner das Publikum mit einem Lied über ein Buch, aus der Sicht eines technikbegeisterten Eigenbrötlers zum Lachen brachte, bewegte die Band um Pizzardini die Zuhörer durch die Banalität ihres "Bananen-Songs" zum Mitsingen.
Insgesamt war der Abend eine vielfältige Reise durch die Genres des Liedermachens. Neben zarten Klängen oder rockigen Mundart-Texten war fast jede Stilrichtung vertreten. Zum Abschluss spielten Michael Thielen, sein Sohn Felix und Uwe Heil ihre Lieder ebenfalls für den verstorbenen Walter Liederschmitt und hoffen, dass durch die Liedermacher-Treffen ein Stück Walter erhalten bleibe. lc

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