Von Diskothek bis Haifischbecken

Trier · Anja Lüttmann und Sandra Heidenreich studieren Intermedia Design an der Fachhochschule (FH) Trier. Mit dem Projekt "Lebensraum - ich wünschte hier wäre . . ." sind sie zurzeit auf Tour. Die beiden Studentinnen sammeln Vorschläge der Trierer zur Nutzung des alten Seilbahngebäudes. Der TV war bei der ersten Ideenfindung mit dabei.

Trier. Um an die Ideen der Trierer Bürger zu kommen, gehen die beiden Studentinnen der Fachhochschule, Anja Lüttmann und Sandra Heidenreich ungewöhnliche Wege: Am Freitagabend hatten sich die beiden Frauen an die Vernissage der Fotoausstellung "Stadt finden" in der Galerie vom Kunstverein Trier Junge Kunst angeschlossen. Kurator Markus Bydolek hatte ihnen Platz eingeräumt, ihr Projekt dort vorzustellen.
Raum für Künstler


Am Eingang zum Ausstellungsraum klebte das 2,50 Quadratmeter große Plakat der Studentinnen: Darauf zu sehen war die Seilbahn mit einer kurzen Projektbeschreibung sowie vorgefertigte Sticker. Unter dem Motto. "Ich wünschte hier wäre"... konnte jeder seine Vision für die künftige Nutzung des Seilbahngebäudes notieren. Nach und nach griffen Ausstellungsbesucher auch tatsächlich zum Stift und schrieben ihre Visionen nieder: "Ich wünschte hier wäre ... "... ein Aquarium mit Haien", "... ein Naturufer zur Mosel", "... Berlin"," "... eine Disco für Ü-30er"," ... ein Raum für Künstler" war nach wenigen Minuten darauf zu lesen. "Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt", betonte Sandra Heidenreich. Drei Semester lang beschäftigen sich die Intermedia Design Studenten unter der Leitung von Professor Franz Kluge mit dem Thema "Symbiose Stadtentwicklung und Hochschulentwicklung" - Lüttmann und Heidenreich hatten sich das Seilbahngebäude herausgepickt. Ziel soll sein, leerstehende Gebäude in der Stadt neu oder umzunutzen und dadurch eine kreativere Atmosphäre zu schaffen. Hintergrund ist das Ergebnis einer Online-Umfrage, an der 500 Studenten teilgenommen hatten: "Die meisten der Studenten sehen Trier nur als Übergangsstation an, um nach dem Abschluss in größere Städte abzuwandern", sagte Lüttmann. Zudem habe Trier viel ungenütztes Potenzial. Das Projekt soll dieser Entwicklung neue Denkanstöße und Lösungen entgegenbringen. Welche, was etwa aus der alten Seilbahn werden soll, sollen die Trier er in den nächsten Wochen mitentscheiden. "Wir bieten den Bürgern mit unserer Aktion Freiraum für ihre Ideen", sagte Heidenreich. "Eine außergewöhnliche Form der Meinungsäußerung."
Die beiden Studentinnen werden in den nächsten Tagen noch öfter in Trierer Kultureinrichtungen auftauchen. "Tufa und Ex-Haus" haben sie geplant. Genaue Termine legen sie in den nächsten Tagen fest. In rund zwei Wochen wollen sie die gesammelten Ideen zum Thema Seilbahn vorstellen. "Unüblich, in visueller Form", betonen sie.Extra

Intermedia Design ist eine neue Fachrichtung des Fachbereichs Gestaltung der Fachhochschule Trier und begegnet den Herausforderungen der neuen Medien. Der Studiengang erschließt an den Schnittstellen zwischen neuen Technologien und Gestaltung zukunftsweisende Tätigkeitsfelder. kat

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