Von Fingerfood bis Notausgang
Trier · Beschwingter Junitag: Rund 170 Schüler der Rock- und Jazzschool - eine Abteilung der Karl-Berg-Musikschule der Stadt Trier - zeigten auf der Terrasse des Textoriums in ihren jeweiligen Bands ihr Können.
Trier. Maurice Müller (16) aus Fell hat Lampenfieber. "Letztes Jahr habe ich meinen Part total verhauen", sagt der Gitarrist selbstkritisch. Dieses Mal will er es wissen. Eines der drei Stücke wird wie im vergangenen Jahr wieder "Yesterday" von den Beatles sein. Nach dem Auftritt mit seiner Combo Kids ist Maurice sehr zufrieden, und seine Eltern Andreas und Sabine Müller sind sehr stolz. Genau das ist es, was die Musiker beim Jarofest, wie Eingeweihte den jährlichen großen Auftritt der Trierer Jazz- und Rockschool nennen, lernen können: "Mit Lampenfieber umzugehen, vor großem Publikum zu spielen und das Zusammenspiel in der Combo zu üben", sagt Gitarrenlehrer Guido Schmitz.
Insgesamt 19 Bands mit originellen Namen von Fingerfood bis Notausgang präsentierten sich während der sechs Stunden dem Publikum, das zum größten Teil aus Eltern und Geschwistern der Musikschüler bestand. Aber auch denjenigen, die nicht die Fortschritte ihres Nachwuchses bewunderten, erlebten beschwingte Sommermomente bei langersehntem schönen Wetter auf der Textorium-Terrasse. Die Freude jedes einzelnen Schülers am Musikmachen schwappte auf das Publikum über, die Auswahl der jazzigen und rockigen Stücke war vielseitig - für jeden Geschmack etwas dabei. "Hier herrscht eine gute Atmosphäre", sagte Saxofon-Dozent Stefan Reinholz. Das mache sich auch beim Spielen bemerkbar. Reinholz betreut sechs Bands. Denn es gehöre zum Konzept der Jazz- und Rockschool, dass die Schüler neben dem Einzelunterricht auch einmal im Monat in Bands spielen. Sogar eigene Stücke für Anfänger komponieren die Dozenten, damit auch jeder beim Jarofest mitmachen kann.
Bevor der diesjährige gemeinsame Auftritt mit der Combo Smartly June und dem Stück "I walk beside you" von Dream Theater endete, zeigte das junge Drumensemble (Benuar van der Jengd, Christopher Peter, Luca Kirschweng, Liam Tittizier) um Fred Noll, was es schon am Schlagzeug kann. "Bravo", meinten nicht nur begeisterte Väter und Mütter nach "We will rock you" von Queen. kat