Von Grund auf aufgemöbelt

FEYEN-WEISMARK. Aufbruchstimmung in der Kindertagesstätte St. Valerius: Am heutigen Samstag ziehen die Kinder der Kindertagesstätte St. Valerius mit der Hilfe von Eltern und Personal wieder zurück an den alten Standort, der saniert wurde.

 Die Kinder von St. Valerius können das Not-Quartier im Lycée Ausone verlassen und in die sanierten Räume an der Clara-Viebig-Straße umziehen.Foto: Jutta Edinger

Die Kinder von St. Valerius können das Not-Quartier im Lycée Ausone verlassen und in die sanierten Räume an der Clara-Viebig-Straße umziehen.Foto: Jutta Edinger

Wenn die Kinder aus Feyen in ihrem Kindergarten in der Clara-Viebig-Straße tobten, hatten sie einen allgegenwärtigen Spielverderber. Wassereimer mussten umschifft werden und Wolldecken versperrten den Weg nach draußen. "Die Zustände in unserem Gebäude waren nicht mehr ertragbar. Es war eine Katastrophe", sagt Bernhard Klein, der Leiter der Kindertagesstätte, und nennt auch den Grund: Der Pfarrei St. Valerius fehlte das Geld für die dringend nötige Sanierung. Erst nachdem die Pfarrei die Trägerschaft an das Annastift unter dem Dach des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) abgegeben hatte, rückte die Renovierung in greifbare Nähe. Bernhard Klein mobilisierte dazu alle Gremien im Stadtteil. Der Ortsbeirat ließ nicht locker, bei der Stadt auf die nötige Sanierung hinzuweisen. Die Kirchengemeinde richtete das Pfarrfest zugunsten des Kindergartens aus. "Träger, Pfarrei, Bistum und Stadt haben an einem Strang gezogen", freut sich Klein. Im Herbst 2002 bewilligten das Bistum und die Stadt Trier die Maßnahme mit den gesamten Kosten von 365 000 Euro. Das Bistum Trier übernahm 127 100 Euro, der SKF 2000 Euro und die Stadt Trier gab einen Zuschuss von 179 000 Euro. Zusätzlich nahm die Pfarrei ein Darlehen in Höhe von 56 900 Euro auf. Ende März dieses Jahres begann die Sanierung. Für die vorübergehende Umquartierung des Kindergartens in die Ersatz-Unterkunft im ehemaligen französischen Gymnasium waren jedoch keine Gelder eingeplant. Nur durch den ehrenamtlichen Einsatz von Eltern und Erziehern konnten vier Räume im Lycée Ausone in der Medardstraße für die 90 Kinder hergerichtet werden. Handwerker rückten derweil dem alten Gebäude an der Clara-Viebig-Straße zu Leibe. Sie dämmten das Dach, erneuerten Decken, Fußböden, Türen und die Heizung.Bald erheblich mehr Plätze zur Verfügung

"Ich glaube, ich bin im falschen Gebäude", entfuhr es Erzieherin Ulla Grass, als sie zum ersten Mal die fertig sanierten Räume betrat. Ein Sonnenschutz verhindert nun das zu starke Aufheizen der Gruppenräume. Die Erzieher haben einen eigenen Mitarbeiterraum. Die Köchin kann im neu angebauten Küchentrakt professionell das Mittagessen für die Kinder zubereiten. Und in einer Kinderküche können die Kleinen selbst den Kochlöffel schwingen. Nicht für alle Kinder in Feyen-Weismark war bislang ein örtlicher Kita-Platz vorhanden. Doch dieser Mangel soll im Stadtteil bald der Vergangenheit angehören. Läuft alles nach Plan, wird schon im Sommer nächsten Jahres der zweite Standort der Kita St. Valerius in einer ehemaligen Offiziersvilla an der Gratianstraße fertiggestellt sein. In den beiden Standorten ist dann Platz für zwei mal drei Gruppen vorhanden. "Die Qualität für die Kinder und die Qualität unserer Arbeit steigt", sagt Klein. Auch für den gesamten Stadtteil bedeute die Sanierung des Kindergartens einen Imagegewinn.

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