Von Gummistiefeln, Gelassenheit und einem Geschenk Gottes

Trier · Mein 2011, mein 2012: Der TV hat bekannte Menschen aus Trier und Umgebung zum Jahreswechsel befragt. Zum Abschluss der Serie: Kerstin König-Thul (34), die erste Frau, die eine ordentliche Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Trier bekleidet.

 Kerstin König-Thul, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Trier. TV-Foto: Roland Morgen

Kerstin König-Thul, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Trier. TV-Foto: Roland Morgen

Mein 2011 mein 2012


2011 bekommt von mir die Schulnote ...
… privat und beruflich eins bis zwei, da es viele schöne Ereignisse gab. Insgesamt braucht es in Politik und Wirtschaft jedoch Nachhilfeunterricht, um das Klassenziel zu erreichen.

Mein schönster Moment 2011 war ...
… die Geburt unseres Sohnes. Drei gesunde Kinder zu haben, das ist ein Geschenk Gottes.

Am liebsten vergessen würde ich aus dem abgelaufenen Jahr ...
… eigentlich nichts. Schließlich gehört alles zum Leben dazu, auch die Fehler, die ich mache.

Mein dickster Fehler 2011 war ...
… eine Wanderung im norddeutschen Watt, wo ich unweit des Betongürtels so tief im Schlick eingesunken bin, dass ich kaum noch herauskam. Meine Gummistiefel blieben leider stecken, und ich musste barfuß nach Hause laufen.

Die größte Überraschung 2011 war ...
… das notorische Scheitern von Führungspersönlichkeiten, die nicht bereit sind, ihre Fehler offenzulegen und zu ihnen zu stehen.

Mein Mensch des Jahres 2011 ist ...
… privat: mein Mann Christopher!

Ich freue mich 2012 auf ...
… die Menschen, denen ich begegne, und gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie.

Mein guter Vorsatz für das Jahr 2012 ist, …
… eine gute Balance zwischen Beruf, Familie, Freunden und mir selbst zu finden.
Er scheitert wahrscheinlich, weil ...
… Was bringt ein guter Vorsatz, wenn man gleich ans Scheitern denkt? Eine gelungene Halbheit ist mir immer noch lieber als ein unerfüllter Anspruch.

Ich fürchte 2012, ...
… dass zwischen Finanzkrise und der notwendigen Sorge um den Euro Investitionen in Bildung und Soziales ins Hintertreffen geraten.

Mein wichtigstes Ziel für das Jahr 2012 ist, ...
… dankbar und gelassen zu sein.

Den Millionen-Lottogewinn, den ich 2012 mache, setze ich ein für…
… mein Traumauto: einen Land Rover. Und den Rest spende ich!

Kerstin König-Thul, geboren am 6. Mai 1977 in Trier, Abitur am Max-Planck-Gymnasium (MPG), wechselte mit 19 Jahren von der katholischen in die evangelische Konfession. Nach einem Auslandsjahr in England studierte sie zunächst in Bonn, später in Prag und in Kampen/Niederlande. In den Niederlanden absolvierte die Theologin auch ihre praktische Ausbildung. Das Vikariat begann sie in der Lutherse Gemeente te Zwolle und arbeitete dort in einem Hospiz. Nach einem Zwischenstopp in Bonn kehrte sie 2009 zurück nach Trier und übernahm zunächst kommissarisch die Funktionen und Aufgaben einer Pfarrstelle. Im Dezember berief sie das Leitungsgremium der Trierer Gemeinde als erste Frau in eine ordentliche Pfarrstelle. Kerstin König-Thul ist mit dem Theologen Christopher König verheiratet und hat drei Kinder im Alter von elf, sechs und einem Jahr.

Mit Pfarrerin Kerstin König-Thul sprach TV-Redakteur Roland Morgen.

volksfreund.de/mein2012

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