Von Lächeln, Frauenquote und Ruccola

Es war ein absolutes, einstimmiges Wahlergebnis, mit dem die Prinzenzunft der Stadt Trier Ministerin Malu Dreyer als diesjährige Trägerin des Franz-Weissebach-Preises auserkoren hatte. Mit gewinnendem Lächeln nahm sie die Auszeichnung entgegen und die Laudatio vom Vorjahres-Preisträger Helmut Leiendecker gerne hin.

 Strahlendes Lächeln, beredte Augen: Malu Dreyer freut sich über den diesjährigen Franz-Weissebach-Preis. TV-Foto: Cordula Fischer

Strahlendes Lächeln, beredte Augen: Malu Dreyer freut sich über den diesjährigen Franz-Weissebach-Preis. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Bevor die Prinzenzunft der Stadt Trier in einer Woche in die fünfte Jahreszeit startet, begegnete sich eine ganz und gar unkarnevalistische Gesellschaft im Barocksaal der Sektkellerei Bernard-Massard. So will es der Brauch, der sich in diesem Jahr zum 20. Mal mit der Verleihung des Franz-Weissebach-Preises wiederholte. Humorvoll sollte die Versammlung von Karnevalisten in Zivil, vorangegangenen Preisträgern und Damen und Herren des öffentlichen Lebens der Stadt dennoch werden.Denn auch dafür steht der Preis, in dessen Besitz nur Menschen kommen, die sich zum einen sozial engagieren, zum anderen aber Humor und Verschmitztheit an den Tag legen und den Schalk im Nacken haben. Eben ganz wie der listige Franz Weissebach, Namenspate des Preises, dessen Findigkeit die Trierer den Palastgarten zu verdanken haben.Dass Malu Dreyer, Ministerin für Gesundheit, Soziales und Familie, die Auszeichnung zuteil wurde, steigert die Frauenquote unter den Preisträger um hundert Prozent: Nach Marianne Scheers (2001) durfte Rolf Schichel, Präsident der Prinzenzunft, die begehrte Trophäe der nunmehr zweiten Frau überreichen. Warum die Wahl die Richtige getroffen hat, das erklärte Helmut Leiendecker in seiner versucht hochdeutschen, mit erlaubten und unerlässlichen Ausflügen ins Trierische, augenzwinkernden Laudatio.Neben allen wichtigen Ämtern und Aufgaben sowie der Fülle der Projekte, Angebote und Veränderungen, die Dreyer ins Leben gerufen hat, sei der heftigste Einschnitt in ihrem Leben aber wohl auf das Jahr 2004 zu lokalisieren: "Sie wurde Triererin." Leiendecker zeichnete ein gekonnt treffendes und sympathisches Bild der Preisträgerin und Triers "First Lady" mit einem Faible für Musik zwischen Klaus Hoffmann und Gianna Nanini, der Vorliebe für die Krimi-Reihe "Tatort" und einem unstillbaren Verlangen nach Rucola-Salat, nicht nur "wenn Klaus kocht und Malu isst"."Frische und Fröhlichkeit"

Ihre Markenzeichen, wie Laudator Leiendecker sie sieht, sind ihr "unverkennbares Lächeln", ihre "Frische, Fröhlichkeit und ansteckende Heiterkeit" in Kombination mit großem "Mitgefühl, Solidarität und Stärke". Aber vor allem Dreyers sprechende Augen hatten es dem Mundart-Rocker angetan, die, allein auf einem der nächsten Wahlplakate abgebildet, werbewirksamer und beredter als jeder Slogan sein könnten.Mit Dank und "im Namen aller engagierten Frauen", nahm Malu Dreyer den Preis entgegen, der ihr auch als Ansporn gelte, sich weiter im Sinne der Menschen einzusetzen und das "anzupacken, was noch nicht optimal läuft". Das Preisgeld will Dreyer deshalb auch einem guten Zweck stiften und damit den Trierer Frauennotruf in seiner Arbeit unterstützen.

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