Theater Von Liebestätern und Liebestötern: Improtheater SponTat begeistert bei Premiere

Trier. · Das Improvisationstheater SponTat braucht die Ideen des Publikums. Mit „Bei Zuruf: Liebe“ testet die Truppe ein neues Format, das die Zuschauer total toll finden.

 „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben!“ Benjamin Kelm, Karin Jostock, Hannah Swoboda und Stephan Vanecek (von links) vom Improtheater SponTat freuen sich über ihren erfolgreichen Dating-Abend „Bei Zuruf: Liebe!“ im Kasino am Kornmarkt.

„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben!“ Benjamin Kelm, Karin Jostock, Hannah Swoboda und Stephan Vanecek (von links) vom Improtheater SponTat freuen sich über ihren erfolgreichen Dating-Abend „Bei Zuruf: Liebe!“ im Kasino am Kornmarkt.

Foto: Dorothee Quare

Wer war’s – der kleine Unauffällige oder der schlaksige Unbeholfene? „Bei Zuruf: Mord!“, das kennt man vom Trierer Improtheater SponTat, das sich vor mittlerweile 13 Jahren gegründet hat.

Im Kasino am Kornmarkt hatte nun ein neues Format Premiere. Darin geht es um Liebestäter – und um Liebestöter: „Bei Zuruf: Liebe!“ hat bewiesen, dass Liebe mindestens so unterhaltsam wie Mord ist.

Zudem hat es dem Publikum im vollbesetzten Saal eine Lachsalve nach der anderen entlockt. Etwa wenn Benjamin Kelm als in Gold und Weiß erstrahlender Amor über die Bühne schwebt und dem – großteils weiblichen – Publikum Liebesschwingungen entlocken will.

Wenn gemeinsam entschieden wird, dass das neue Date der wildgelockten, nicht mehr ganz jungen Fußpflegerin Isolde Schmitt (Hannah Swoboda) ein junger Autor namens Oscar Josef „Osjo“ Kollmann (Stephan Vanecek, der alle Partnerrollen spielt) ist. Wenn die findige Isolde ihren Beruf elegant mit „ich modelliere Naturmaterial am lebenden Objekt“ umschreibt. Wenn ihr Ex, der Finanzbeamte Günter Strulla, seine vom Publikum diktierten Eigenschaften „Geiz“ und „grunzt beim Lachen“ genüsslich ausreizt.

„Das ist ja so lustig!“, flüstert eine Besucherin ihrer Freundin zu. Und eine ältere Dame meint: „Die trauen sich ja ganz schön was zu. Improtheater ist schon klasse!“ Schauspieler Stephan Vanecek erklärt: „Wir gehen eigentlich ziemlich blank auf die Bühne. Wir brauchen dann die Ideen des Publikums.“

Proben könne man den Ablauf nicht wirklich, sagt auch Hannah Swoboda. Doch sie beruhigt Ahnungslose und Ängstliche: „Es wird hier keiner auf die Bühne gezerrt.“ Allerdings wagen sich an dem Abend ein paar Freiwillige vor – zum spontanen Einflüstern sowie für den realen Hintergrund der Episode „Mein erster Kuss.“

Wann immer eine Idee der – krankheitsbedingt – vier „SponTäter“ auf die Zustimmung der Gäste trifft, dürfen sie rote Herzchen hochhalten. Mit diesen wird nach rund zwei Stunden auch entschieden, wer bei der liebeshungrigen Isolde das Rennen macht:

Es ist der Kollege ihrer Freundin, der A1-Türsteherin Schantall Backes (Karin Jostock): Der etwas prollige aber offensichtlich sympathische schaumstoffmuskelbepackte Philippp (nein, kein Tippfehler) Heinzzz. Immerhin hatte er zum Date ein Fläschchen Parfüm mitgebracht.

Die Seligkeit zu zweit kann beginnen… begleitet von Gitarrist Kalle Buchheit trällern die fünf SponTäter ausgelassen: „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben!“

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