Von nobel bis naturnah

TRIER. Acht Trierer Hotels haben am Wochenende ihre Tore geöffnet und präsentierten sich von ihrer besten Seite (siehe TV vom Montag).

Zwei Menschen sitzen im Römerexpress, der am Sonntagmittag durch diesiges Wetter vom Residenz-Hotel zum Ramada-Hotel in der Kaiserstraße zuckelt. Die kostenlose Rundfahrt von Herberge zu Herberge ist neu bei der Zweitauflage des Trierer Hotel-Festivals - wird aber nicht richtig gut angenommen. "Die Idee ist super, aber die Bahn fährt nur einmal pro Stunde, und die Abfahrtszeiten sind nicht gut auf die Programme der Hotels abgestimmt", sagt Besucherin Nicole Helbig. Auch das Jugendgästehaus am Moselufer wird angefahren. Fast jedenfalls. Denn die Bahn ist offenbar zu lang, um in der engen Straße zu wenden. Kurzerhand wird die Linksabbiegespur mitten auf der Zurmaiener Straße zur Haltestelle umfunktioniert. Und die Besucher des Gästehauses müssen über die viel befahrene Gegenfahrbahn sprinten. Dabei ist gerade vor und in der Herberge viel los: Kinderhüpfburg, Grill- und Kuchenstände und eine Kletterwand gehören zum Festival-Programm. Der große Spielplatz, der schöne Moselblick und die Spazierwege stehen den Besuchern der Jugendherberge im neuen Gewand immer zur Verfügung. Eine junge Familie ist zufällig beim Spaziergang vorbeigekommen. "Wir haben uns schon immer gefragt, wie hier die Räume so sind", sagt die Frau, die sich über die Gelegenheit freut. Bei ihrem Mann bewirkt das Festival den von den Organisatoren gewünschten Effekt: "Ich könnte mir vorstellen, dass wir bei Familienfeiern auch das Jugendgästehaus als Übernachtungsmöglichkeit nutzen. Und für ein Tagesseminar mit der Firma, für das man Ruhe braucht, sind Räume und Umfeld gut geeignet." Auch im Residenzhotel in der Frauenstraße, ehemals ausschließlich ein Seniorenheim, lernen die Besucher Neues kennen: "Wir wussten gar nicht, dass das ein richtiges Hotel mit einem so schönen, öffentlichen Wellnessbereich ist", sagt Dagmar Fischer-Maurer aus Trier. Wie sieht eine First-Class-Suite aus?

Natürlich interessieren auch die vier "Großen": die beiden Mercure-Hotels, das Ramada und das Park Plaza. "Bei denen ist ein Blick hinter die Kulissen besonders interessant", sagt Marita Pletsch-Rau aus Konz-Niedermennig. Nicht nur die Konferenz-Räume, die man als "normaler" Gast sonst nicht zu sehen bekommt, auch die noblen Suiten für First-Class-Gäste können besichtigt werden. Das kleinste Hotel beim Festival ist das "Primavera" in der Johannisstraße. Komplett renoviert und mit neuem Anbau lädt es zur Besichtigung ein. Durch das Hotel Römerbrücke, das an diesem Wochenende seine Eignung für Familienfeiern demonstriert, strömen allein am Sonntag rund 100 Besucher. "Wir hätten uns zwar mehr gewünscht, aber die, die kamen, waren sehr interessiert", sagt Mitorganisatorin Laura Schmitz. Im nächsten Jahr soll das Festival wiederholt werden, sagt Hans-Albert Becker, Leiter der Trierer Touristinformation, zufrieden. "Und ich bin optimistisch, dass dann noch mehr Hotels mitmachen."

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