Trier/Hermeskeil. Es ist ein feierlicher Rahmen im Deutschen Hof. Rund 50 Gäste und viele Verwandte sind zu Ehren von Josefa Prusko gekommen, die ihren 100. Geburtstag feiert. Am 27. November 1911 wurde sie im damaligen Roschowitzwald (Landkreis Cosel) in Oberschlesien geboren, arbeitete später in dem großen Bauernhof ihrer Eltern. "Sie hat ihre Eltern noch gesiezt", erzählt Tochter Helene Prusko (55 Jahre). Das Leben ihrer sehr gläubigen Mutter habe unter dem Motto "Bete und arbeite" gestanden.
Acht Kinder hat Josefa Prusko bekommen, drei von ihnen sind im Säuglingsalter gestorben. Überhaupt musste die Frau viele Schicksalsschläge in ihrem Leben hinnehmen. Ihr Ehemann, ein selbstständiger Kaufmann, erblindete nach dem Krieg und wurde jahrzehntelang von Helene Prusko gepflegt.
1958 wurde die Familie nach Hermeskeil umgesiedelt. Josefa Prusko, die in Oberschlesien im Geschäft ihres Mannes mitgearbeitet hatte, übernahm verschiedene Berufe: Sie kochte in einem Apothekerhaushalt, verkaufte im Trierer Kaufhaus Hägin oder arbeitete in der Hermeskeiler Blusenfabrik. 1975 zog die Familie nach Trier.
Seit sieben Jahren ist Josefa Prusko an Demenz erkrankt und wird rund um die Uhr von ihrer Tochter Helene Prusko betreut. Zweimal wöchentlich kommt zur Entlastung für jeweils drei Stunden ein Seniorenservice in die gemeinsame Wohnung in Trier-Nord.
In der gewohnten häuslichen Umgebung könne die betagte Dame gelegentlich noch kommunizieren, sagt ihre Tochter. Bürgermeisterin Angelika Birk und der stellvertretende Ortsvorsteher Thorsten Kretzer sprachen in ihren Gruß- und Gratulationsworten vor allem Helene Prusko den Respekt vor ihrer pflegerischen Leistung aus. gsb