Von Olympia zum Polizeipräsidium Trier - Deutsche Meisterin im Paratriathlon will hoch hinaus

Trier/Butzweiler · Maike Hausberger aus Butzweiler ist Mitglied der Deutschen Paralympischen Mannschaft, Deutsche Meisterin im Paratriathlon und Inspektoranwärterin.

 Polizeipräsident Rudolf Berg beglückwünscht Maike Hausberger zum errungenen Titel „Deutsche Meisterin im Paratriathlon“. Foto: Polizeipräsidium

Polizeipräsident Rudolf Berg beglückwünscht Maike Hausberger zum errungenen Titel „Deutsche Meisterin im Paratriathlon“. Foto: Polizeipräsidium

Foto: (h_tl )

(red) Der Leiter des Trierer Polizeipräsidiums, Polizeipräsident Rudolf Berg, beglückwünscht seine sportliche Mitarbeiterin, die 22-jährige Polizeiinspektoranwärterin Maike Hausberger aus Butzweiler, zum jüngsten Erfolg. Denn die junge Frau ist nicht nur Mitglied der Deutschen Paralympischen Mannschaft und Vizeeuropameisterin, sondern seit kurzem auch Deutsche Meisterin ihrer Kategorie im Paratriathlon.

"Heute Morgen bin ich um zehn vor fünf aufgestanden und hab' dann erst mal eine Stunde im Trierer Nordbad trainiert", sagt Maike Hausberger beim Empfang im Büro ihres Dienstvorgesetzten. Als Spitzensportlerin im Behindertensport stehen mindestens zwei Trainingseinheiten täglich auf dem Programm. Einen Tag pro Woche darf sich die junge Auszubildende von den sportlichen Anstrengungen erholen. Den Lohn für das harte Training hat die 22-Jährige beim Hamburg Triathlon am 15. Juli eingefahren. Bei den Deutschen Meisterschaften im Paratriathlon gewann sie in der Zeit von 1:17:20 Stunden den Titel in ihrer Kategorie.

Am 1. Juli hat Maike Hausberger ihre Ausbildung zur Polizeiinspektoranwärterin beim Polizeipräsidium Trier begonnen. Vier Wochen lernt sie im Organisationsreferat der Polizeiverwaltung zunächst einmal die Strukturen des Polizeipräsidiums kennen, bevor sie ab dem 1. August einen achtmonatigen Studienblock an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen antritt.
Zum Sport kam die an einer mittelschweren spastischen Lähmung der linken Körperseite leidende Frau, als sie sich die Paralympischen Spiele 2009 in Peking im Fernsehen anschaute. "Da will ich auch hin", sagte sie zu ihrer Mutter, die das zunächst als jugendliche Schnapsidee auffasste. Maike Hausberger fand aber im Postsportverein Trier einen Verein mit einer Behindertensportgruppe. Sie begann mit Leichtathletiktraining und erreichte Erfolge bei Deutschen und internationalen Meisterschaften. Bald wurden Scouts der Leichtathletik- und Behindertensportverbände auf die erfolgreiche Athletin aufmerksam. Es folgten Einladungen zu Sichtungslehrgängen und Nationallehrgängen.

2012 ging für Maike Hausberger ein Traum in Erfüllung, als sie mit der Deutschen Paralympischen Mannschaft ins olympische Dorf in London einzog. Mit dem 9. Platz im Weitsprung und dem 5. Platz im 400-Meter-Lauf belohnte sie sich. 2016 in Rio erreichte sie den 4. Platz im Weitsprung. "Ich wollte aber mehr", sagt die 22-Jährige, "die langen Strecken liegen mir mehr". Erst seit 2016 ist der Triathlon eine paralympische Disziplin. Die ehrgeizige Sportlerin stieg in diese Sportart ein und gewann bei der Europameisterschaft im Juni 2017 in Kitzbühel den Vize-Europameistertitel im Paratriathlon und wurde unlängst auch Deutsche Meisterin in ihrer Kategorie. Um in der Spitze mithalten zu können, hat Trainer Dieter Jacobi einen Trainingsplan aufgestellt mit Schwimm-, Fahrrad- und Laufeinheiten. Hinzu kommt Athletik- und Krafttraining. Für Sportschuhe, Kleidung und Ausrüstung kommen jährlich schnell ein paar Tausend Euro zusammen. Der Landessportbund und der Behindertensportverband leisten hierzu finanzielle Hilfe.

Ihr großes Ziel ist die Teilnahme an den Paralympics 2020 in Tokio. Maike Hausberger will auch während ihrer dreijährigen Ausbildungszeit ihr Trainingspensum erfüllen. Unterstützung erhält die Athletin vom Innenministerium und dem Polizeipräsidium Trier. Behördenleiter Rudolf Berg ist von der Zielstrebigkeit der jungen Athletin beeindruckt. "Ihr starker Wille, gesteckte Ziele zu erreichen, ist vorbildlich. Sie können sich meiner Unterstützung sicher sein". Das freut die 22-Jährige, denn bei so viel Training und Wettkampf neben der Ausbildung bleibt kaum Freizeit. "Bei mir dreht sich alles um den Sport", sagt sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort