Trier. Nach dem Auftakt mit Oberbürgermeister Klaus Jensen geht die vom TV präsentierte Reihe "Trier liest" wieder mit Lokalpolitikern in die nächste Runde. Bei "Trier liest" lesen Prominente aus ihren Lieblingsbüchern vor.

CDU-Stadträtin Barbara Engel-Ries liest heute ab 20.15 Uhr in der Mayerschen Interbook am Kornmarkt aus "Die Gaukler Gottes" von Morris L. West sowie aus "Überleben an der Wickelfront" von Dieter Bednarz. Parteikollege Berti Adams hat sich "Minimum" von Frank Schirrmacher ausgesucht. Exklusiv im TV stellen beide ihre Auswahl vor.



Barbara Engel-Ries: "Der Roman ‚Die Gaukler Gottes' des Australiers Morris L. West hat mich schon in meiner Jugend fasziniert. Das Werk spielt am Ende des letzten Jahrtausends.

Die Welt steht am Abgrund, ein Weltkrieg droht. In Rom tritt der Papst zurück. Er beugt sich dem Druck der Kurie, da sich die Geister an seiner Vision von einem Weltende scheiden.

Ist er ein Geistesgestörter oder ein Mystiker? Der ehemalige Pontifex bittet einen Freund, seine Theorien zu beurteilen, und zieht die Mächtigen der Welt zur Rate. Gerade vor dem Hintergrund der Katastrophen und Ereignisse der letzten Wochen gewinnt der Roman wieder an Aktualität. Das Werk hat mich bei meiner Doktorarbeit inspiriert, die sich mit dem Papstamt aus kirchenrechtlicher Sicht beschäftigt, auch mit der Frage: Was geschieht, wenn ein Papst häretisch oder wahnsinnig wird? Im zweiten von mir ausgesuchten Buch ‚Überleben an der Wickelfront', schildert Dieter Bednarz, politischer Spiegel-Redakteur und später Vater, seinen Elternzeit-Alltag mit drei Töchtern, darunter Zwillingen.

Bednarz beschreibt humorvoll-locker, manchmal tiefgründig-ernst, wie sich sein Leben und das seiner Frau verändert hat. Er diskutiert auch sozialpolitische Fragen rund um die Familie. Als späte (Zwillings-)Mutter in Elternzeit kann ich mich bei diesem Buch herrlich entspannen und es auch gerade Vätern empfehlen."

Berti Adams: "Als Vater von vier Kindern bin ich an dem Thema Familie besonders interessiert. Autor Frank Schirrmacher stellt in ,Minimum: Vom Vergehen und Neuentstehen unserer Gemeinschaft' die Familie in den Mittelpunkt des Handelns. Die Kernthese: Als Familie bist du alles, aber alleine nichts. Die Familie ist eine ‚Überlebensfabrik', die in ihrem Konstrukt auch Katastrophen überleben kann. Minimum ist eine mahnende und spannende Erzählung über die Zukunft der Gesellschaft.

Viele Situationen kann ich persönlich nachempfinden und daher auch so bestätigen."

Eintritt: zehn Euro, alle Einnahmen werden an den Verein zur Leseförderung Trier e.V. gespendet. BP