Von Seife bis Schulranzen

TRIER. Eine lange Menschenschlange stand auf dem Schulhof des Angela-Merici-Gymnasiums: Es waren Schülerinnen, die beim Verladen der Pakete für ukrainische Waisenkinder halfen. Auch die Sachspenden hatten sie selbst gesammelt. Die werden nun von den Maltesern in die Ukraine gefahren.

 Gemeinsam fleißig für Waisenkinder in der Ukraine: die Schülerinnen des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums und die Malteser.Foto: Birgit Pfaus

Gemeinsam fleißig für Waisenkinder in der Ukraine: die Schülerinnen des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums und die Malteser.Foto: Birgit Pfaus

Ganz schön schwer zu tragen haben die Mädchen an den 34 großen Paketen. Die müssen in den kleinen Lieferwagen der Trierer Malteser, damit sie bald Richtung Ukraine auf den Weg gebracht werden. Dort werden sie von Waisenkindern schon sehnsüchtig erwartet. Der Inhalt der Pakete: Dinge, die es in der Ukraine nur zu horrenden Preisen oder überhaupt nicht gibt - Hygieneartikel wie Zahnpaste, Handtücher, Seife, aber auch alles für den Schulalltag - Ranzen, Stifte, Papier.Enge Zusammenarbeit mit den Maltesern

"Die Spenden haben unsere Schülerinnen in der Adventszeit gesammelt", erklärt Schulleiter Wolfgang Müller. Im Angela-Merici-Gymnasium, staatlich anerkannte Privatschule des Bistums Trier, werde Wert darauf gelegt, dass sich das Kirchenjahr auch im Alltag der 730 Schülerinnen widerspiegele. Darum mache man sich immer wieder Gedanken, mit welchen karitativen Projekten man wann etwas Gutes tun könne. Dieses Jahr zur Fastenzeit seien es Spenden für Kinder in der Ukraine. Dafür, dass sie auch ihren Bestimmungsort erreichen, sorgen die Malteser aus Trier und Saarlouis. Mit den Maltesern verbindet das Gymnasium schon eine jahrelange Zusammenarbeit. "Im Jahr 1991 sah es in der Ukraine besonders schlimm aus", erinnert sich Matthias Krämer, Leiter der Malteser-Ausbildung. Seither fahre man einmal pro Jahr dorthin, um zu helfen. "Die Kinder - in zehn Waisenhäusern sind es etwa 1100 - sind unser Hauptanliegen." Seit Weihnachten hatten die Spenden bei Krämer zu Hause in der Garage gelegen. "Von der Witterung her wäre kein Durchkommen gewesen - zu viel Schnee und Eis", erläutert er. Jetzt sei der Weg frei. Krämer hat an diesem Tag drei junge russische Malteser dabei, die beim Verladen helfen und die Pakete dann auch mit in ihre Heimat bringen: Iwan Sokhan, Andrej Tyntynwyk und Vitaly Herasymir. Mit dem kleinen Transporter werden die Spenden erst nach Saarlouis gebracht, wo ein LKW mit weiteren Spenden der Malteser wartet. Am Mittwoch, 10. März, fährt der LKW los, am Montag, 15. März, soll der Laster in der Ukraine ankommen. Matthias Krämer wird selbst dabei sein, wenn die Pakete abgeladen werden: "Für alle Waisenhäuser, die wir betreuen, reichen die Spenden leider nicht. Wir werden uns drei oder vier aussuchen. Wir wollen doch nicht, dass am Ende Kinder dastehen und nichts bekommen."

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