Vor 860 Jahren war der Papst da

Kein ganz rundes Jubiläum, aber dennoch ein Grund zum Feiern. Vor 860 Jahren wurde die St.-Matthias-Basilika geweiht. Die Benediktinermönche laden für Sonntag zu einem Pontifikalamt und Vorträgen ein.

 Am 13. Januar 1148 in unfertigem Zustand geweiht: Die St. Matthias-Basilika, erbaut von 1127 bis 1160. TV-Foto: Roland Morgen

Am 13. Januar 1148 in unfertigem Zustand geweiht: Die St. Matthias-Basilika, erbaut von 1127 bis 1160. TV-Foto: Roland Morgen

Trier-Süd. Der 13. Januar 1148 war einer der bedeutendsten Tage in der Geschichte der Benediktiner-Abtei St. Matthias. Papst Eugen III. weihte die Basilika. Kardinäle, Fürsten, Äbte, Triers Erzbischof Albero und Bernhard von Clairveaux (später heilig gesprochener Gründer des Klosters Himmerod) scharten sich um den Altar in der noch nicht fertig gestellten Kirche. Die Bauarbeiten am Langhaus wurden erst 1160 abgeschlossen. Innenanstrich und Beleuchtung fehlen

Das Kirchweih-Fest am kommenden Sonntag weist eine Parallele zur Weihe vor 860 Jahren auf: Auch heute ist das Gotteshaus noch nicht ganz fertig gestellt. "Nach vier Jahren sind zwar die notwendigen Renovierungsmaßnahmen abgeschlossen. Aber die verschönernden Arbeiten wie der Innenanstrich und die neue Beleuchtung fehlen noch. Und dafür brauchen wir noch Geld", betont Abt Ignatius Maaß. Bei diesen jüngsten Baumaßnahmen wurden nach der Öffnung der Krypta Sarkophage und Grabbeigaben gefunden, die nun weitgehend archäologisch eingeordnet werden konnten.Über die Entdeckungen in der Krypta und die aktuelle Kirchenraum-Umgestaltung berichten Bistums-Archäologe Winfried Weber und der verantwortliche Architekt Karl Feils in Vorträgen "vor Ort". Beginn: 15 Uhr. Die St.-Matthias-Basilika trägt die Spuren vieler architektonischer Eingriffe und Veränderungen. In ihrem romanischen Grundbestand geht sie auf das 12. Jahrhundert zurück. Die jetzige St. Matthias-Basilika ist die dritte Kirche an diesem Ort. In den Vorgängerbauten wurde hier bereits seit der Mitte des 5. Jahrhunderts Gottesdienst gehalten. Nun wurden im neu freigelegten Boden der vorderen Krypta auf engem Raum zahlreiche Grablegen gefunden, die in diese frühe Zeit zurückgehen. Möglicherweise wurden auch die beiden Trierer Gründerbischöfe Eucharius und Valerius (Amtszeit: zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts) an dieser Stelle beigesetzt. "Die Basilika ist ein Zeugnis für die Lebenskraft des christlichen Glaubens - von den Anfängen christlichen Lebens auf deutschem Boden über die Jahrhunderte hinweg. Ein Zeugnis, das auch heutige Menschen in ihrer Suche nach Orientierung im Glauben ermutigt und bestärkt", sagt Bruder Johannes von den Mattheiser Benediktinermönchen. Den Auftakt des Jubiläums feiern die Mönche gemeinsam mit vielen Gläubigen aus der Pfarrei und weiteren Besuchern mit einem von Abt Ignatius Maaß geleiteten Pontifikalamt um 10 Uhr.

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