Vor einem Jahr: Schlammlawine im Busental

Trier · Trier (woc) Vor genau einem Jahr hatten schwere Unwetter auch Trier und die umliegenden Ortschaften getroffen: 49 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in der Nacht zum 30. Mai 2016 an der Wetterstation Zewen, auf dem Petrisberg waren es 48 Liter. Das sind etwa drei Viertel der Menge, die es durchschnittlich im gesamten Monat Mai auf dem Petrisberg regnet.

Knapp 50 Liter innerhalb von zwölf Stunden, "das ist schon eine Niederschlagsmenge, die in so kurzer Zeit nur alle paar Jahre fällt", hatte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes damals auf TV-Nachfrage erklärt.
Der Ausnahmeregen hatte schlimme Folgen: Die Fluten überschwemmten etliche Straßen in Trier und Umgebung, Keller liefen voll Wasser. 160 offizielle Helfer waren damals im Dauereinsatz, dazu etliche Bürger, die mit Schaufeln und Pumpen die Schlammmassen räumten.
Am Trierer Hauptbahnhof lief eine Fußgängerunterführung voll, in Euren, Biewer, Ruwer, Herresthal und Igel drückte sich das Wasser in etliche Keller.
Der Irrbach oberhalb von Trier-West schwoll so stark an, dass er eine Gerölllawine auslöste, Schlamm und Wasser schoben sich durch den Ort. In der Eurener Straße stand der Regen bis zu einem halben Meter hoch.
Die Kreisstraße zwischen Herrestal und Euren musste wegen eines Erdrutsches zeitweise voll gesperrt werden. Der Waldboden oberhalb von Euren hatte die Regenmenge nicht aufnehmen können, die Schlammmassen rutschten bis in den Ort.
Die schlimmste Auswirkung hatte das Unwetter für das unterhalb des Markusbergs gelegene Busental: An einem Hang lösten sich durch die Wassermassen gut 1000 Kubikmeter Erde. Die Schlammlawine wälzte sich am Nachmittag genau zwischen den Häuserfassaden den Berg hinunter. Die Schlammlawine riss Bäume, Strommasten, ein Auto und einen Schuppen mit sich. Die rund ein Dutzend Bewohner der kleinen Siedlung blieben unverletzt. Der Sachschaden war allerdings hoch. Außerdem musste per Spezialbagger die Abrisskante am Rutschhang aufwendig gesichert werden.

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