Vorläufige Entwarnung: Keine Bombe auf Gelände der Handwerkskammer Trier gefunden

Trier · Die Bombensuche auf dem Gelände der Handwerkskammer (HWK) Trier ist vorerst beendet. Kampfmittelexperten, die im Vorfeld eines Neubauprojekts gezielt nach Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg gegraben haben, geben Entwarnung: Nichts Verdächtiges gefunden. Damit ist das Thema Entschärfung und Notfallplan vorerst vom Tisch.

 Die Fundstelle in Trier-Nord. Quelle: Amtlicher Stadtplan, Grafik: J.S., Nachbearbeitung: volksfreund.de

Die Fundstelle in Trier-Nord. Quelle: Amtlicher Stadtplan, Grafik: J.S., Nachbearbeitung: volksfreund.de

Foto: Amtlicher Stadtplan, Grafik: J.S.

Die erlösende Nachricht kam am Donnerstagnachmittag: Entwarnung! Auf dem HWK-Areal sind bislang keine Blindgänger gefunden worden. Zwei so genannte „Blindgängerverdachtspunkte“ enthalten keine brisanten Altlasten . Teil eins des Neubaus des HWK-Berufsbildungs- und Technologiezentrums kann plangemäß starten.

Allerdings gibt es noch mindestens zwei weitere mögliche Gefahrenpunkte, die sich unter noch nicht abgerissenen Altbauteilen befinden. Die von der Kammer engagierten Kampfmittelbergungsspezialisten werden sie voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 untersuchen.

Die verdächtigen Stellen wurden per Auswertung von fast 72 Jahre alten Luftbildern lokalisiert, mit denen Engländer und Amerikaner im Zweiten Weltkrieg die Auswirkungen ihrer Bombenangriffe dokumentierten. Faustregel: großer Krater = explodierte Bombe, kleiner Krater = möglicherweise Blindgänger. Das HWK-Gelände an der Loebstraße liegt nahe der für die deutsche Wehrmacht strategisch wichtigen Pfalzeler Eisenbahnbrücke, die mehrfach Ziel von Luftangriffen war.

Die vorläufig beendeten Untersuchungen erfolgten mit ferromagnetischen Messungen, bei denen Sonden in bis sechs Meter tiefe Bohrlöcher eingelassen wurden. Diese Sonden stellten tatsächlich Störungen des Magnetfeldes fest. Doch statt der vermuteten Blindgänger wurden dann lediglich Kieselsteine und Findlinge ausgegraben, an denen sich Eisenablagerungen befinden.

Notfallplan bleibt in der Schublade

Die Entwarnung löste allgemeine Erleichterung aus. Denn der Notfallplan kann erst einmal in der Schublade bleiben. "Vorerst ist das Thema für uns abgehakt", bestätigt Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf. Im Falle eines Bombenfundes hätte die Entschärfung übermorgen, Sonntag, um 9 Uhr beginnen sollen. Damit einhergegangen wären Sperrungen von Straßen (darunter die A 602) sowie die Einstellung von Bahn- und Schiffsverkehr.

Bei der jüngsten Bombenentschärfung auf Trierer Stadtgebiet am 1. Juli i n der Neustraße waren große Teile der Altstadt evakuiert worden.

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