Langsur. So stellt man sich Picknicks der Oberschicht vor 100 Jahren vor: Auf einer Wiese hinter der Langsurer Kirche, direkt am Ufer der Sauer, schwanken weiße Luftballons im Wind, weiße Papierblumen sind an Bänken befestigt. Zwischen Bäumen stehen Tische und Stühle zu langen Tafeln arrangiert, auf denen Kerzen in Leuchtern brennen und Köstlichkeiten aufgebaut sind.
Zum dritten Mal veranstaltet der Culturverein Longasura sein "Picknick in Weiß". Bereits 2009 und 2010 fand das Picknick statt, damals allerdings auf der Langsurer Brücke. Dafür gab es jedoch keine Genehmigung mehr.
Erst das Wetter brachte die Lösung des Problems. Denn aufgrund der hohen Regenwahrscheinlichkeit wurde das Picknick in einen kleinen Park hinter der Kirche verlegt. "Zur Not hätten wir schnell in das nebenan gelegene Feuerwehrhaus umziehen können", sagt Michael Reichling, Vorsitzender des Culturvereins. Auch im kommenden Jahr soll das Picknick nun dort stattfinden.
Vorbild ist das französische "Diner en blanc", das 1988 zum ersten Mal in Paris stattgefunden haben soll. Ein Franzose verlegte damals seine überfüllte Gartenparty kurzerhand in einen Park. Wichtigste Regel in Paris wie in Langsur: Alle Gäste müssen weiß gekleidet erscheinen. Tische und Stühle sowie das Essen bringen die Besucher selbst mit.
Mit vierzig Teilnehmern fiel das Langsurer Picknick in diesem Jahr aufgrund des Wetters etwas kleiner aus. Teilnehmerin Anja Meyer: "Wir genießen die Atmosphäre hier und machen uns ein paar gemeinsame entspannte Stunden", sagt die Friseurmeisterin. lbe