Vorsicht! Frei laufende Fußgänger!

Trier-Pallien · Auto an Auto braust vorbei, dazwischen dröhnen LKW: Wer in Höhe der Bahnunterführung zur Mosel über die Bonner Straße will, hat schlechte Karten. Deshalb fordert die SPD-Stadtratsfraktion an dieser Stelle den sofortigen Bau einer Verkehrsinsel, die das Überqueren sicherer machen soll.

 Warten auf die Lücke: Die Überquerung der Bonner Straße in Höhe der Bahnunterführung ist für Fußgänger gefährlich. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Warten auf die Lücke: Die Überquerung der Bonner Straße in Höhe der Bahnunterführung ist für Fußgänger gefährlich. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Pallien. "Vorsicht! Frei laufende Fußgänger!" Mit Schildern wie diesen hat die Bürgerinitiative "Verkehr in Trier-West/Pallien" bereits im Mai 2009 auf die Verkehrssituation in der Bonner Straße aufmerksam gemacht. Denn wer vom Moselradweg durch die Bahnunterführung kommend Richtung Kaiser-Wilhelm-Brücke und Innenstadt will, steht vor einem fast unlösbaren Problem: Er muss die Fahrbahn überqueren - auf der moselseitigen Straßenseite gibt es keinen Gehweg. Doch die Straße gehört zu einer der meist frequentiertesten in Trier: 20 000 Fahrzeuge fahren dort täglich.
Seit Jahren fordern die BI und der Ortsbeirat Trier-West/Pallien deshalb an dieser Stelle eine Überquerung, berichtet Ortsvorsteher Horst Erasmy (CDU). Laut Stadtverwaltung ist beim Ausbau der Straße, der für 2014 vorgesehen ist, eine Überquerung in Höhe der Bahnunterführung vorgesehen. Die Kosten für die Sanierung sind im Finanzhaushalt 2013 bereits veranschlagt.
Doch das dauert der SPD zu lange. "Wir wollen, dass jetzt ein erster Schritt getan wird", sagt Rainer Lehnart, Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion für Mobilität. Deshalb hat die SPD-Stadtratsfraktion für den heutigen Dezernatsausschuss IV einen Antrag gestellt. Darin fordert sie die Verwaltung auf, bis Mai Möglichkeiten zur Einrichtung einer Querungshilfe in der Bonner Straße zu erarbeiten. Die kleine Verkehrsinsel soll genügend Platz für Fußgänger, Fahrräder und Kinderwagen bieten.
Die Planungsvarianten inklusive Kosten sollen bis Juni Ausschuss und Ortsbeirat zur Diskussion vorgelegt werden. Anschließend soll sich der Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. Das Problem, so Lehnart, sei das über Jahre hinweg hohe Verkehrsaufkommen. Die Anlieger würden sich beschweren, dass die Autos und LKW zu schnell fahren. Als zügige und kostengünstige Lösung stellt sich Lehnart mobile Fahrbahnteiler vor, wie sie bereits in der Straße Auf der Weismark installiert sind. Diese ermöglichen eine sicherere Überquerung und engen die Straße so ein, dass Autos langsamer fahren müssen.
Eine der lautesten Straßen

 Mit diesen Schildern hat die Bürgerinitiative auf die Notwendigkeit einer Überquerungshilfe hingewiesen. Sie mussten auf Antrag der Stadt wieder entfernt, werden. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Mit diesen Schildern hat die Bürgerinitiative auf die Notwendigkeit einer Überquerungshilfe hingewiesen. Sie mussten auf Antrag der Stadt wieder entfernt, werden. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen


Mit Beginn der Radfahrsaison und mehr Spaziergängern im Sommer sollten daher alle notwendigen Schritte getan sein, um den Bau zeitnah zu beginnen und diese seit Jahren vernachlässigte Stelle sicherer zu gestalten, so die Forderungen im SPD-Antrag. "Wir hoffen, dass so die Raserei an dieser Stelle gemindert werden kann", sagt Lehnart.
Eine langfristige Geschwindigkeitsreduzierung fordern auch BI und Ortsbeirat seit Jahren. Bereits vier Bürgerversammlungen hat die BI einberufen. Das Ziel: weniger LKW im Stadtteil und Tempo 30. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Bonner Straße mit mehr als 70 Dezibel (dB) am Tag und 60 dB nachts zu den lautesten Straßen in Trier gehört. Seit drei Jahren ist die Geschwindigkeit wegen Straßenschäden auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Doch BI und Ortsvertreter befürchten, dass nach der Sanierung wieder Tempo 50 gilt und es so nur wenig leiser wird.

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