Vorsitzender verlässt City-Initiative "Gut aufgestellt und gut vernetzt"

Trier · Michael Cornelius, Vorsitzender des Trierer Händlerrings City-Initiative, gibt sein Amt zum 31. Oktober auf. Grund: Der Geschäftsführer der Trierer Sinn-Leffers-Filiale wechselt zum 1. Januar ins Ruhrgebiet.

 Michael Cornelius ist seit Mai 2012 Vorsitzender der Trierer City-Initiative, verlässt die Stadt allerdings zum Jahreswechsel. TV-Foto: Friedemann Vetter

Michael Cornelius ist seit Mai 2012 Vorsitzender der Trierer City-Initiative, verlässt die Stadt allerdings zum Jahreswechsel. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trotz kurzer Amtszeit seit Mai 212 hatte Michael Cornelius als City-Initiative-Vorsitzender einiges zu tun: "Die Heilig-Rock-Wallfahrt war für den Trierer Einzelhandel schwierig, weil viele Kunden die Stadt offenbar wegen des Pilgerbetriebs gemieden haben. Ab Juni 2012 wurde dann die Bitburger Straße - wichtige Einfallstraße von der Eifel und auch von Luxemburg - für mehrere Wochen voll gesperrt. Da war es die Aufgabe der City-Initiative, die Kunden im Umland zu informieren, dass der Weg nach Trier trotzdem lohnt, wofür viel Presse- und Werbearbeit zu leisten war", berichtet Cornelius.

ECE: In Cornelius\' Amtsjahr fällt auch die öffentliche Ankündigung des Shoppingcenter-Investors ECE, in Trier zwei neue Einkaufstempel bauen zu wollen. "Um bei dieser Sache mitzureden, hat sich die City-Initative gut aufgestellt und auch eng mit dem Einzelhandelsverband vernetzt", sagt Cornelius. Dass Oberbürgermeister Klaus Jensen von einem Exklusivvertrag mit der ECE Abstand genommen habe, sei auch ein Verdienst des großen Engagements der City-Initative.

Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit sind die Schlagworte, die Cornelius bei der Frage einfallen, um welche Dinge die City-Initative sich in Zukunft kümmern sollte. "Neben den großen Fragen - ECE oder die wachsende Konkurrenz in Luxemburg - sind es Details, die wichtig sind", sagt der Sinn-Leffers-Chef. Die professionellen Bettler, die zeitweise die Trierer Fußgängerzone belagern, und auch Mülltonnen und -säcke, die am Vorabend auf die Straßen gestellt werden und erst am folgenden Nachmittag abtransportiert werden, würden die Stadt für Kunden nicht attraktiver machen. Cornelius empfiehlt zudem eine stärkere Präsenz von Polizei und Ordnungsamt in der City. "Auch wenn sich so die Taschen- und Ladendiebstähle, deren Zahl in Trier ab und zu wellenartig ansteigt, wohl nicht direkt verhindern lassen, würde das das subjektive Sicherheitsempfinden der Kunden erhöhen, die dann vielleicht Trier als Einkaufsstadt noch mehr schätzen." wocMeinung

Mehr Kontinuität
Keine Alleingänge, Harmonie im Vorstand, hohe Sympathiewerte und viel Engagement: Michael Cornelius hat seine Sache als Vorsitzender der City-Initiative gut gemacht. Seine Talente scheint allerdings auch sein Arbeitgeber zu schätzen. Dass Sinn-Leffers ihm über kurz oder lang einen besseren Job anbietet und der vom Ruhrgebiet zugezogene Cornelius auf diesen Karriereschritt und die Rückkehr in die Heimat nicht wegen eines Ehrenamts im Trierer Einzelhandel verzichtet, war da zu erwarten. Will die City Initiative in Zukunft unabhängig sein von den Personalentscheidungen großer Handelskonzerne, sollte ihr neuer Vorsitzender jemand sein, der in Trier fest verwurzelt ist. Denn Kontinuität und Schlagkraft wird in den nächsten Jahren nötig sein: Der Investor ECE will sich in Trier ansiedeln und wird dafür alle Hebel in Bewegung setzen. Angesichts des Branchenriesen braucht es ein starkes lokales Gegengewicht - so, wie die City Initiative es in den letzten Monaten gewesen ist. c.wolff@volksfreund.deExtra

Die Werbegemeinschaft City-Initiative (CI) hat sich 1994 gegründet. 180 Trierer Händler, Dienstleister, Hoteliers und Gastronomen sind mittlerweile Mitglied. Weitere rund 120 Gewerbetreibende der Stadt, die in das Profil der CI passen würden, sind bislang noch nicht eingetreten. Das Jahresbudget der CI beläuft sich inklusive Sponsorengeldern und städtischem Zuschuss auf rund 250 000 Euro. Davon werden über das ganze Jahr Werbe- und Stadtmarketingaktionen finanziert, zum Beispiel das Kinderfest Trier spielt. woc

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