Vortrag über Buchmalerei des 14. Jahrhunderts

Trier. (red) Der Trierer Domkustos Professor Franz Ronig hat die Weihnachtsmotive aus dem "Festivale aus Merten" und dem "Valkenburg Graduale" in der Bibliothek des Priesterseminars vorgestellt. In seinem Vortrag "Die Menschwerdung Christi in den Bildern der gotischen Buchmalerei im 14. Jahrhundert" skizzierte Ronig, erster Vorsitzender der Bibliophilen Gesellschaft Trier Pro Libris, die Darstellung der Menschwerdung Christi in Miniaturen der gotischen Buchmalerei aus der kunsthistorischen Landschaft von Trier und Metz.

Seinen Vortrag begann er mit den Weihnachtsmotiven in dem "Festivale" aus dem kleinen Dorf Merten in Lothringen, nahe zur Grenze des Erzbistums Trier.

Das besondere Merkmal dieser Handschrift ist die ungewöhnliche Kombination eines Missales und eines Stundenbuchs in einem Band. Dabei gestalteten aber zwei verschiedene Meister die Ornamentik und die Bilder, was an stilistischen Unterschieden sichtbar wird. Das Motiv der Menschwerdung Christi findet sich auch im "Valkenburg Graduale" aus der Dombibliothek Köln und der Universitätsbibliothek Bonn, das der Franziskaner Johannes von Valkenburg um 1299 schuf. Einen weiteren großen Abschnitt bildeten die Miniaturen aus dem Perikopenbuch des Trierer Erzbischofs Kuno von Falkenstein, die den Zyklus im "Codex Egberti" gotisch weiter- bearbeiteten. Eine biblisch-dogmatische Zusammenfassung gab eine Miniatur aus der "Armen-Bibel" aus dem 14 Jahrhundert in der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Motiv der knieenden Anbetung des Kindes wurde am Beispiel des "Gisela-Codex" aus Osnabrück erläutert.

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