Wahlkampftagebuch

Die Sprühkreidenaffäre des Grünen OB-Kandidaten Fred Konrad ist noch nicht überstanden. Zur Erinnerung: Die Wahlkämpfer hatten Konrads Namenszug an vielen Plätzen und Straßen auf dem Boden mit Sprühkreide angebracht, um ihn bekannt zu machen.

Das stößt unter anderem bei der Stadtverwaltung auf Ablehnung. Mittlerweile hat der entsprechende Bescheid der Verwaltung die Grünen erreicht. Ihnen wird darin auferlegt, die Sprühkreide zu entfernen und verboten, weitere aufzubringen. Das Ganze mit Fristsetzung und Androhung eines Zwangsgeldes von 1000 Euro, wie Vorstandssprecher Wolf Buchmann dem TV berichtet. Wie schon angedeutet, wollen sich die Grünen aber mit der Einschätzung der Stadt nicht abfinden. Die lehnt die Sprühkreide mit Hinweis auf die Sondernutzungssatzung ab. Wolf Buchmann sagt: "Wir werden Widerspruch dagegen einlegen." Seiner Meinung nach geht es in der Sondernutzungssatzung um alle möglichen Dinge und Gegenstände, die im öffentlichen Straßenraum die Nutzer behindern könnten und die deshalb reglementiert würden. Das sei bei Sprühkreide ja wohl nicht der Fall. Neue Sprüche auf die Straße auftragen wollen die Grünen aber erstmal nicht, sagt Buchmann: "Wir werden da jetzt nicht provozieren." Neben der Sprühkreide finden sich mittlerweile auch die ersten Plakate von Fred Konrad in der Stadt - bisher hatten die Grünen nur gesprüht, nicht geklebt. Als Leitspruch hat der Landtagsabgeordnete neben seinem Kopf den Spruch "Miteinander für Trier" plakatiert. Das ist inhaltlich nicht so ganz weit weg von CDU-Kandidatin Hiltrud Zock. Ihr Leitspruch ist "Aus Trier. Für Trier. Mit Trier." Überall zu sehen auf den Plakaten ist daneben auch das große, Dynamik ausstrahlende, geschwungene Z, das manch einen an den maskierten Westernhelden Zorro erinnert, der ein solches ja nach irgendwelchen Heldentaten mit seinem Degen hinterließ. Das Symbol in Wolfram Leibes Wahlkampf ist etwas weniger dynamisch, sondern eher ruhig: ein rotes Quadrat. Mit seinem Spruch "In Trier Zuhause" signalisiert er so etwas wie Bodenständigkeit und vor allem, dass Leibe, wenn auch im Gegensatz zu Zock und Konrad kein gebürtiger Trierer, die Stadt doch schon seit Jahren als seine Heimat betrachtet. Letztlich dürften die Slogans und Plakate allein kaum wahlentscheidend sein, denn die drei Slogans "Miteinander für Trier", "Aus Trier. Für Trier. Mit Trier" und "In Trier Zuhause" könnten ja die meisten Stadtbewohner einhellig unterschreiben. Michael Schmitz Der OB-Wahlkampf in Trier geht in die heiße Phase. Im Wahlkampftagebuch betrachten wir in unregelmäßiger Folge mit leichem Augenzwinkern das Geschehen.

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