Waldracher hilft Katastrophen-Opfern

Als erstes deutsches Such- und Rettungsteam war nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti eine Gruppe vor Ort, zu der auch Florian Zonker aus Waldrach gehörte. Der 24-Jährige ist Mitglied im gemeinnützigen Verein "@fire" und für die Katastrophenhilfe ausgebildet.

 Florian Zonker war in Haiti, um zu helfen. TV-Foto: Gabriela Böhm

Florian Zonker war in Haiti, um zu helfen. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. (gsb) Es war der erste Katastropheneinsatz für Florian Zonker, der seit seiner Kindheit in der Freiwilligen Feuerwehr in Waldrach engagiert ist. Mit der bundesweiten Hilfsorganisation "@fire" sowie dem Medizinischen Katastrophenhilfswerk und dem Deutschen Rettungshunde Verein flog Zonker in die Dominikanische Republik, danach ging es weiter mit dem Bus nach Haiti. Im Gepäck: 2,8 Tonnen Rettungs- und Suchmaterial, um Verschüttete zu finden. Nach zweitägiger Anreise unter chaotischen Bedingungen kommt Zonker endlich in Port-au-Prince an. Drei Tage bleibt das Team vor Ort: Medizinisch kann es Hunderten helfen, Menschen können allerdings trotz aller Anstrengungen nicht aus den Trümmern gerettet werden.

Unter dürftigen hygienischen Bedingungen ist er in einem Basiscamp am Flughafen zusammen mit 53 Teams und 1800 Einsatzkräften aus aller Welt untergebracht. Zu essen gibt es Trekkingnahrung, zu trinken Wasser, eingekauft in der Dominikanischen Republik. Mit schwerer Ausrüstung begibt sich das Rettungsteam in tropischer Witterung auf Suche. Nach dem belastenden Einsatz sind Zonker und seine Kollegen wohlbehalten mit Hilfe der belgischen Luftwaffe in die Heimat zurück gekehrt. "Ich würde es nochmal machen", sagt der junge Mann, der die schlimmen Erlebnisse lieber auf Abstand halten möchte. Er bittet zur Refinanzierung des Einsatzes um Spenden an "@fire".

Zur Person: Der 24-jährige Florian Zonker ist angehender Bauingenieur im siebten Semester an der Fachhochschule Trier. Er lebt mit seinen Eltern und einem Bruder in Waldrach. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Uni Karlsruhe hat er sich mit Trümmerstrukturen befasst.

Extra "@fire" ( www.at-fire.de) ist eine gemeinnützige Organisation und wurde 2002 gegründet. Aufgabe ist überregionale Hilfe bei Katastrophen weltweit. "@fire" kam unter anderem bei dem Tsunami in Thailand, bei dem Erdbeben in Pakistan und bei den verheerenden Waldbränden 2005 und 2006 in Portugal zum Einsatz. Alle Mitglieder bei "@fire" absolvieren ihren Dienst ehrenamtlich. Sie setzen sich aus Feuerwehrleuten, Rettungsdienstlern, Mitgliedern weiterer Hilfsorganisationen und aus anderen Fachbereichen zusammen. Der Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge (80 Mitglieder) und ist auf Spenden angewiesen. Er sucht weiteres Personal, insbesondere Frauen, da in bestimmten Einsatzgebieten Männer nicht zugelassen sind. (gsb)

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