Nachruf auf Dr. Walter Rass Abschied von einer großen Unternehmerpersönlichkeit

Trier/Horath · Walter Rass im Alter von 94 Jahren gestorben.

 Viele Menschen werden ihn in guter Erinnerung behalten: Walter Rass (1926-2021), hier auf einer Aufnahme von 2007.

Viele Menschen werden ihn in guter Erinnerung behalten: Walter Rass (1926-2021), hier auf einer Aufnahme von 2007.

Foto: Privat

Unternehmer, Sportler, Jäger, Hubschrauber-Flieger,  Karnevalist: Walter Rass war ein Multitalent und in vielen Metiers zu Hause. Jetzt ist er im Alter von 94 Jahren im Kreis seiner Familie „friedlich eingeschlafen“.

Hinter ihm liegt ein überaus erfülltes Leben, in dem er gemeinsam mit seinem Bruder Alfred (1925-2007) zu prägenden Unternehmerpersönlichkeiten der Region avancierten. Die Rass-Brüder, geboren in Bitburg und aufgewachsen in der Trierer Paulinstraße, brachten vor 50 Jahren die Stahlproduktion an die Mosel. Das 1971 gegründete Moselstahlwerk war das Herzstück der Firmengruppe Rass. Dazu gehörten auch das Hochwald-Drahtwerk in Horath, das vornehmlich  Betonstahlmatten herstellte und über Jahre die größte Produktionsstätte dieser Art in Deutschland war, sowie die Spedition Rass und das Stahlhandelsunternehmen Philipp Rass. Zeitweise beschäftigte die Firmengruppe mehr als 1000 Mitarbeiter. Deren Wohl lag Walter Rass, der in Innsbruck Volkswirtschaftslehre studiert und dort promoviert hatte, immer am Herzen.

Aber nicht nur das Stahlgeschäft und seine demonstrative Bodenständigkeit machten ihn bekannt, sondern auch sein langjähriges Engagement als Schatzmeister im Trierer Stadt-Sportverband, als Gründer des Regionalfernsehsenders FIT in Trier oder als Initiator und Präsident des Freundeskreises Salong, der über Jahrzehnte im Hotel Porta Nigra angesiedelt war. Darüber hinaus war er Gründungsmitglied des Trierer Golfclubs in Ensch-Birkenheck und Gründungsgesellschafter der Triwo AG.

Walter Rass joggte bis ins hohe Alter durch die Horather Wälder. Eine weitere sportliche Leidenschaft war Basketball. Auf Korbjagd ging er in der 1954 gegründeten Sportgruppe Dr. Benny Reusch im Post-Sportverein Trier.

1974 wurde Walter Rass und seinem Bruder eine besondere Ehre zuteil. Gemeinsam erhielten die beiden, die oft gemeinsam im kongenialen „Doppelpack“ auftraten und im positiven Sinne als „echte Typen“ galten, den Orden „Gegen den Trierischen Ernst“ der Karnevalsgesellschaft M‘r wieweln noch en Zalawen (KG Wieweler), eine der höchsten Auszeichnungen des Trierer Karnevals. Als Senator der KG  Heuschreck war Walter Rass noch bis vor einigen Jahren aktiv.

Er hinterlässt seine Ehefrau sowie zwei Söhne und eine Tochter.

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