Wanderweg gesperrt Es hängt an den Bäumen

Kordel · Die vor einigen Wochen auf den Wanderweg im Butzerbachtal gestürzten Bäume sind inzwischen gefällt. Doch die Strecke bleibt gesperrt. Und das hat einen guten Grund.

 Der Wanderweg durch das Butzerbachtal ist beliebt – und wieder einmal gesperrt.

Der Wanderweg durch das Butzerbachtal ist beliebt – und wieder einmal gesperrt.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Harald Jansen

Auf dem Parkplatz unterhalb der Burg Ramstein ist  das ganze Jahr über viel los. So auch an diesem sonnigen Vormittag. Ein Auto mit Mainzer Kennzeichen hält an. Ein Elternpaar samt zweier Mädchen steigt aus, macht sich wanderbereit und ist enttäuscht. „Da steht, dass der Wanderweg gesperrt ist“, sagt der Vater.

Kurze Zeit später zieht die sichtlich enttäuschte Gruppe wieder ab. Die Mainzer sind nicht allein mit ihrer Enttäuschung. Der rund 2000 Meter lange Weg durch das Butzerbachtal, ein Pfad über Steg und Brücken in einem engen Tal, ist gesperrt. Wieder einmal.

In einer E-Mail an den TV berichtet Christoph Butz, dass unmittelbar hinter dem Parkplatz im Tal „ein riesiger Baum den Zugang“ versperrt habe. „Zwei uns entgegenkommende Wanderer sagten, dass dieser Baum 25 Minuten vorher noch nicht dort gelegen hätte.“ Kurze Zeit später sei „ein weiterer Baum rund 20 Meter von uns entfernt umgestürzt.“

Nach Auskunft der Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land ist die Behörde nach Meldungen von Wanderern aktiv geworden. „Nach entsprechender Inaugenscheinnahme wurde festgestellt, dass die an den Wanderweg angrenzenden teils vollständig umgestürzten, teils umsturzgefährdeten Bäume eine akute Gefahr für Leib und Leben der Wanderer darstellen können.“

Deshalb habe die Ordnungsbehörde der VG   keine andere Möglichkeit  gesehen, als den Weg zu sperren. Im schönsten Amtsdeutsch heißt das: „Die Gefahrenabwehr konnte faktisch nur durch eine Sperrung des Wanderweges gewährleistet werden.“

Laut Verwaltung ist der Wanderweg, der als einer der schönsten Abschnitte des Eifelsteigs gilt und der 2017 für rund 300 000 Euro saniert worden war,  inzwischen geräumt. Teilweise liegen noch geschnittene Baumstämme am Wegrand. „Trotzdem geht weiterhin von den sich in Schräglage befindlichen Bäumen eine Gefahr aus“, schreibt die Verwaltung auf Anfrage. Inzwischen sei die Gefahrensituation durch   Experten in die Wege geleitet worden. „Auf Grundlage der dann vorliegenden fachlichen Einschätzung sind die erforderlichen Maßnahmen, wie etwa die Entfernung von umsturzgefährdeten Bäumen, welche eine Gefährdung für den Wanderweg darstellen, zu treffen.“ Wann der Weg wieder freigegeben wird, kann bei der Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land bisher niemand sagen.

Kompliziert wird die Angelegenheit noch durch einen weiteren Umstand.  Der Wald im Bereich des Butzerbachtals ist in viele Parzellen aufgeteilt. Dementsprechend kompliziert ist es auch teilweise, diese ausfindig zu machen.  Und dann muss der Grundstücksbesitzer auch noch einverstanden sein, dass ein Baum gefällt wird. Denn einfach so die Säge an anderer Leute Bäumen darf man auch nicht ansetzen.

All diese Herausforderungen interessieren Dieter Moll nur am Rande. Er ist Betreiber des Restaurants  auf der Burg Ramstein. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir an einem Fronleichnamstag ein solch schlechtes Geschäft gemacht haben wie in diesem Jahr.“ Da der Weg durchs Tal gesperrt sei, blieben die Gäste aus. Hinzu komme die Sperrung des Radwegs zwischen Kordel und Trier-Ehrang aufgrund der Bauarbeiten am Bahntunnel. „Es kommt mir manchmal so vor, als ob es nur noch Sperrungen gibt“, sagt Moll. Für ihn bedeutet jeder weitere Tag der Sperrung finanzielle Verluste. Die aktuelle Situation sei katastrophal. „Ich kann nicht verstehen, dass da keine Lösung gefunden wird“, sagt Moll.

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