Warnschild und Radarkontrollen

AACH-NEUHAUS. Aufatmen in Neuhaus: Die 17-jährige Daniela, die am 16. November bei einem Verkehrsunfall auf der B 51 schwer verletzt wurde, ist mittlerweile außer Lebensgefahr. Nachdem die Familie des Mädchens Polizei und Straßenbehörde für den Unfall mitverantwortlich gemacht hatte, ist nun ein "Achtung-Fußgänger-Schild" aufgestellt worden.

"Daniela liegt nicht mehr im Koma, sie ist außer Lebensgefahr." Wolfgang Zeisner ist eine Zentnerlast von der Seele gefallen, nachdem sich der Gesundheitszustand seiner Tochter, die am 16. November beim Überqueren des Baustellenbereichs der B 51 in Neuhaus von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden war, gebessert hat. Nachdem Wolfgang Zeisner im Zusammenhang mit dem Unfall Sicherheitsmängel anprangert und Polizei und Straßenbehörde mitverantwortlich gemacht hatte (TV vom 23. November: "Jeder weiß es, und keiner tut was"), haben sich nun die Wogen etwas geglättet. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) hat ein Schild "Achtung Fußgänger" in Höhe der Talstraße aufgestellt. Daniela wohnt in der Talstraße und war am Unfalltag auf dem Weg zur Schulbus-Haltestelle auf der anderen Seite der B 51. "Solche Maßnahmen hatten wir schon vor drei Monaten vom LSV gefordert", sagt Wolfgang Zeisner. Als Antwort hatte ihm die Behörde mitgeteilt, die Baustelle sei vorschriftsmäßig eingerichtet. "Das dies so ist, stelle ich nach wie vor in Abrede", so Zeisner. Er hat einen Anwalt eingeschaltet und will ein eigenes Gutachten erstellen lassen. Die von ihm geforderte Fußgängerüberquerung soll erst zum Ende des Straßenausbaus eingerichtet werden. Zeisner räumt allerdings ein, dass "man versucht hat, die Wogen zu glätten". Unmittelbar nach Erscheinen des Zeitungsartikels wurden er und seine Frau Monika Johanni ins Trierer Polizeipräsidium eingeladen. "Die Polizei hat uns auch ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht", bemerkt Zeisner. "Das sollte kein Schuldeingeständnis sein. Wir wollten mit der Einladung auch etwas die Emotionen rausnehmen - bei allem Verständnis für die Betroffenheit der Familie", betont Winfried Streit, bei der Polizeidirektion Trier zuständig für die Verkehrssicherheit. Doch es blieb bei den Beamten nicht nur bei den wohlwollenden Worten. Am vergangenen Montag gab es in Neuhaus eine Radarkontrolle, obwohl in der dortigen 30er-Zone ursprünglich keine vorgesehen war. Dass nur 33 von mehr als 3200 Kraftfahrern zu schnell waren (siehe "Extra") führt Streit darauf zurück, dass "man im Berufsverkehr sowieso nicht schneller fahren kann". Bessere Aufschlüsse erhofft sich die Polizei von der 24-Stunden-Zählkontrolle des LSV am Mittwoch. Rund um die Uhr wurden alle Fahrzeuge in Neuhaus erfasst und gemessen - allerdings ohne strafrechtliche Konsequenzen für die Temposünder. Für die nächsten Tage hat die Polizei jedoch wieder "echte" Radarkontrollen angekündigt.

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