Warum ferne Galaxien faszinieren

Von der Supernova bis zum Schwarzen Loch - das Planetarium der Uni Trier öffnete am Tag der Astronomie seine Pforten und zeigte, wie moderne Himmelsforschung funktioniert.

 Kristin Jonas (13) und Ihr Vater Rainer Jonas (rechts) aus Bonerath werfen unter Anleitung von Peter Block einen Blick auf die Sonne. TV-Foto: Hans Krämer

Kristin Jonas (13) und Ihr Vater Rainer Jonas (rechts) aus Bonerath werfen unter Anleitung von Peter Block einen Blick auf die Sonne. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Wie entstehen Galaxien? Was sind eigentlich Schwarze Löcher? Und warum ist das CERN-Experiment in Genf von so großer Bedeutung für Wissenschaftler? Antworten auf diese Fragen lieferte der Tag der Astronomie, der zum achten Mal von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) in ganz Deutschland ausgetragen wurde. In Trier öffneten die Sternwarte der Gymnasien auf dem Dach der Universität sowie die Außenstelle in Trier-Irsch ihre Pforten.

Die Besucher konnten sich bei der Besichtigung der Sternwarten ein Bild davon machen, wie die moderne Himmelsforschung funktioniert und selbst durch Linsenfernrohre und Spiegelteleskope einen Blick in den Weltraum werfen.

Außerdem widmeten sich mehrere wissenschaftliche Vorträge der Astronomie. Zu Gast an der Universität Trier war unter anderem der Astronom Professor Johannes Feitzinger von der Ruhr-Universität Bochum. In seinem Vortrag "Galaxien und ihre schwarzen Löcher" erklärte er vor 150 Zuhörern die Bedeutung der Astronomie als "angewandte Physik auf den Kosmos" und widmete sich mit Hilfe von spektakulären Bildern des "Hubble"-Teleskops und 3D-Animationen vor allem dem Phänomen der Schwarzen Löcher.

Der Raum-Zeit-Schlund löst jede Materie auf



Jede Galaxie besitzt demnach ein Schwarzes Loch in seiner Mitte, einen "Raum-Zeit-Schlund", in dem jegliche Materie aufgelöst wird. Schwarze Löcher entstehen durch die enormen Energien, die beim Verschmelzen von Sternensystemen zu Galaxien auftreten. "Schwarz" werden diese Massezentren genannt, weil sie nicht direkt beobachtet werden können, sondern nur durch ihre Wirkung auf die Umgebung erkennbar sind.

Viel diskutiert wurde in den vergangenen Monaten das Teilchenbeschleunigungsexperiment CERN in Genf, bei dem in einem kilometerlangen unterirdischen Tunnel Protonen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit kollidieren. Skeptiker befürchteten, dass beim Zusammenprall der Teilchen soviel Energie freigesetzt werden könnte, dass ein Schwarzes Loch entsteht und die Erde verschwinden lässt.

Ein Szenario, das Professor Feitzinger mit dem Argument zerstreute, dass ein solches "Vernichtungsereignis" beim Zusammenprall von Protonen in den 4,5 Milliarden Jahren seit Entstehung unseres Sonnensystems nicht stattfand.

Ohnehin würden "Mini-Schwarze-Löcher" in der Erdatmosphäre sofort verdampfen. Der Weltuntergang sei durch das Experiment in Genf also "definitiv nicht zu befürchten", so der Professor.

Der Verein Sternwarte Trier e. V. widmet sich der astronomischen Ausbildung der Schülerinnen und Schüler der Gymnasien in Trier und Konz.

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