Warum Nachbarn Trier auch ohne Einkaufscenter mögen

Trier · Große Auswahl, verhältnismäßig günstige Preise, freundliche Atmosphäre: Viele Nachbarn aus dem Großherzogtum fahren zum Einkaufen nach Trier. Am "Tag der Luxemburger", einer Aktion der City-Initiative Trier, hat der TV nachgefragt, was Trier als Einkaufsstadt für "Grenzgänger" so attraktiv macht.

 Familientradition: Annie Mentz kommt mit Tochter Martine (rechts) und Sohn Patrick regelmäßig nach Trier zum Einkaufen. TV-Foto: Katja Wirtz

Familientradition: Annie Mentz kommt mit Tochter Martine (rechts) und Sohn Patrick regelmäßig nach Trier zum Einkaufen. TV-Foto: Katja Wirtz

Trier. Autos mit gelben Nummernschildern auf Parkplätzen und Menschen, die Letzeburgisch schwätzen, gehören zum Trierer Stadtbild. Auch Familie Mentz aus dem luxemburgischen Esch ist regelmäßig mit Mann und Mutter in Trier unterwegs. "Ein bis zwei Mal im Monat kommen wir her", sagt Martine Mentz. "Und das seit meiner Kindheit." Die großen Kaufhäuser und Drogerie-Märkte klapperten sie ab, das sei ein Muss. "Kosmetikartikel sind hier wesentlich billiger", sagt sie. Auch die Kleider.
Aber nicht nur die Preise locken Familie Mentz regelmäßig über die Grenze. "Hier ist so eine freundliche Atmosphäre, wir lieben Trier", schwärmt Martine Mentz. Mutter Annie und Ehemann Patrick stimmen zu.
Geplante Shopping-Malls in Luxemburg werden den traditionellen Trier-Besuchen der Mentz nichts anhaben können. Auch nicht denen von Marianne Blum (57) aus Sassenheim. Zwei Mal im Jahr fährt sie nach Trier. "Mit und ohne neue Center", sagt sie. Beim Bauern in Zewen hat sie sich mit frischem Obst und Gemüse eingedeckt und startet mit Ehemann in der Innenstadt zu einem gemütlichen Einkaufsbummel. Besonders reizvoll seien für sie die große Auswahl - und die niedrigen Preise. Das sind auch zwei Gründe, weshalb Lara Costa (12) aus Petingen regelmäßig mit ihrer Mutter Annalia zum Shoppen in Trier unterwegs ist.
"Und es gibt hier so viele moderne Sachen", sagt das Mädchen. Mit der Beute - vor allem T-Shirts - in der Tasche freut sich Lara auf eine Limonade. Denn zwischendurch gemütlich etwas zu trinken, gehört für die beiden dazu. "Es ist ein bisschen wie ein Urlaubstag", schwärmen Mutter und Tochter.
Offen und kompetent


Der Luxemburger Marc Bonne (51) betreibt seit 2011 die Chocolaterie "Dolce cielo" in der Neustraße. Trier hat er unter anderem als Standort gewählt, weil er von den Fähigkeiten des Personals in Geschäften und der Gastronomie angetan ist. "Hier ist man offen, entgegenkommend und sehr kompetent", sagt Bonne. Von Freunden weiß er, dass dies auch mit ein Grund ist, dass Trier als Einkaufsstadt unter seinen Landsleuten beliebt ist.
Ein paar Meter weiter hat Ulrike Brenner (65) Dienst in der Galerie Ideenreich, wo der gleichnamige Verein selbst gefertigte Unikate von Frauen verkauft. "Etliche Luxemburgerinnen kommen zum Schnuppern rein", erzählt Brenner.
Die meisten seien auf der Suche nach einem individuellen Schmuck- oder Kleidungsstück. Auch habe das Ideenreich mittlerweile ein paar Stammkundinnen, die regelmäßig gezielt vorbeischauten. kat

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