Warum Schüler armen Kindern helfen

Beim internationalen Wettbewerb "Kinderwelten Sharety Award" haben Schüler der Privatschule St. Maximin für ihr Projekt Angalan auf den Philippinen den zweiten Platz erzielt.

 Vanessa Becker, Jacqueline Koster, Anisa Mehmeti, Julia Jakoby, Gina Schmitz und Anne Graff freuen sich über den Preis für ihren sozialen Einsatz. TV-Foto: Gina Inman

Vanessa Becker, Jacqueline Koster, Anisa Mehmeti, Julia Jakoby, Gina Schmitz und Anne Graff freuen sich über den Preis für ihren sozialen Einsatz. TV-Foto: Gina Inman

Trier. Seit 2007 wird jungen Menschen für ihr soziales Engagement der "Kinderwelten Sharety Award" verliehen (siehe Extra). Nach Angaben des Veranstalters ist es bundesweit der höchstdotierte Wettbewerb für Schulen.

Schüler betreuen zwölf Einzelprojekte



Als einzige Schule in Rheinland-Pfalz hat die Privatschule St. Maximin in Trier eine Auszeichnung bekommen (der TV berichtete). In der Kategorie "Weiterführende Schulen" belegte sie den mit 5000 Euro dotierten zweiten Platz.

Auf Initiative von Konrektor Michael Wengenroth hatte die Schule das Projekt Angalan im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Damit sollen die Ärmsten der Armen auf den Philippinen besonders im Bereich Bildung unterstützt werden.

"Laut Artikel 28 der Uno-Kinderkonvention hat jedes Kind das Recht auf Bildung", sagt Wengenroth.

Zunächst wurde eine Schule mit Kindergarten im Urwald nahe der Stadt Davao gebaut. Wengenroth reist einmal im Jahr auf die Philippinen, um vor Ort die Entwicklung der Projekte zu beobachten und das Spendengeld seiner Schüler persönlich an die jeweiligen Projektleiter zu übergeben.

Inzwischen engagieren sich die Schüler der St.-Maximin-Schule für zwölf Einzelprojekte. Die Schüler können selbst entscheiden, wobei sie sich einbringen und wie sie Sammelaktionen umsetzen.

Peinlich genau wird Buch über ihre Einnahmen geführt. Sie setzen sich zum Beispiel dafür ein, einzelnen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Trierer Schüler finanzieren durch ihre Aktionen Schulgeld, Uniformen und Bücher für Kinder auf den Philippinen.

Bei anderen Projekten wird Familien dabei geholfen, eine eigene Existenz aufzubauen, zum Beispiel mit dem Kauf von Land, um eine Schweinezucht zu eröffnen.

In den sogenannten Squatters (Slums) werden Häuser gebaut. Dringend benötigte Lebensmittel wie Reis werden gekauft. Die Schüler der St. Maximin-Privatschule, die sich für die Projekte einsetzen, erhalten regelmäßig eine direkte Rückmeldung mit Videos, Briefen und Fotos von den geförderten Projekten. Die Aktionen der Schüler reichen von einem wöchentlichen Kuchenverkauf über Laubsammeln beim Nachbarn bis hin zum Einkaufen für ältere Herrschaften, alles gegen Spenden. Es gibt außerdem besondere Aktionen wie den Verkauf von Bambus und eine Chili-Zucht.

Am 13. Dezember verkaufen die Schüler bei einem Weihnachtsfest selbst gebastelte Holzfiguren und Weihnachtskarten. "Wir wollen einfach armen Leuten helfen. Alles, was wir tun, ist freiwillig", sagt Schülerin Jacqueline Koster.

Konrektor Wengenroth betont, dass der soziale Aspekt für seine Schüler sehr wichtig ist und ihr nachhaltiges Engagement ihr Selbstwertgefühl stärkt.

Weitere Informationen über alle Angalan-Einzelprojekte im Internet unter www.angalan.deExtra Die Initiative Kinderwelten wurde 2002 von dem Impfstoffunternehmen Sanofi Pasteur MSD GmbH und dem Künstler Mike Kuhlmann gegründet. Die Initiative fördert Hilfsprojekte, die die Lebensumstände und Zukunftsperspektiven von Kindern verbessern. Kinderwelten zielt auf Armutsbekämpfung durch den Ausbau der Schulbildung und die damit verbundene Unterstützung der Uno, eine Verbesserung der Gesundsheitsversorgung in Entwicklungsländern und die Bewusstseinentwicklung für die Notwendigkeit des Teilens.

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