Warum Tarzan gerne in Kürenz wäre

Auf "verbotenen" Wegen wandelten die Mitglieder des Ortsbeirats Trier-Kürenz bei einem Ortstermin. Die Zustimmung hatte das städtische Tiefbauamt gegeben. Bei dem Vortorttermin verschaffte sich das Gremium einen Überblick über den Treppenaufgang "Soterstraße".

 Aufmerksame Zuhörer: Martin Bismor (rechts), Leiter des städtischen Tiefbauamtes, erläutert Ortsbeiratsmitgliedern das Sanierungsprojekt „Treppenaufgang Soterstraße“, das die Ratsmitglieder lieber heute als morgen verwirklicht wissen wollen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Aufmerksame Zuhörer: Martin Bismor (rechts), Leiter des städtischen Tiefbauamtes, erläutert Ortsbeiratsmitgliedern das Sanierungsprojekt „Treppenaufgang Soterstraße“, das die Ratsmitglieder lieber heute als morgen verwirklicht wissen wollen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Kürenz. Von einem Trampelpfad, geschweige einem Wanderweg, ist so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Äste baumeln bis auf den Boden, Dornenpflanzen und reichlich Blattwerk versperren den Weg in urwaldähnlichem Gestrüpp. Flöge Tarzan an einer Liane hängend einem entgegen, dürfte man sich nicht einmal wundern - Mitten in Kürenz wäre er in seinem Element. Ein unerschrockener Ortsvorsteher führt die "Ausflügler" an. Eines hat Karl Lübeck (UBM) nicht bedacht, nämlich eine Machete einzustecken - um sich und den Nachfolgenden den Weg durch das völlig verwilderte Gelände freizuhauen. Es geht dann auch so. "Durchgang wegen Treppenschäden gesperrt", so ein Hinweisschild. Das darüber angebrachte Hauptverkehrszeichen verbietet jeglichen Durchgang. Trotzdem nehmen die Kürenzer Ratsmitglieder den steilen Anstieg mit Ziel ehemaliges Landesgartenschaugelände in Angriff. Mit dabei Martin Bismor, Leiter des städtischen Tiefbauamts. Vorsicht ist geboten. Nicht alle 240 Treppenstufen im Aufgang Soterstraße sind marode. Aber doch eine große Zahl. Stolperfallen, auch weil das morsche Holz verdammt klitschig ist. Schon in einer vorangegangenen Zusammenkunft hatte der Ortsbeirat beschlossen, den Treppenaufgang anzugehen (der TV berichtete) und fast alles Geld aus dem Stadtteilbudget von jährlich 31 000 Euro für die Maßnahme eingeplant. Jetzt, nach eigenem Erleben, sind sich die Ratsmitglieder erst recht im Klaren, dass seinerzeit der richtige Beschluss gefasst wurde mit der Sanierung. Mit dem angesparten Geld soll ein erster Bauabschnitt bis Abzweig Kreuzweg angegangen werden. Zwei Meter soll der Weg mindestens breit werden, alleine schon, um zu schnelles Zuwachsen zu verhindern, rät Martin Bismor. Einigkeit herrscht im Rat, dass mit einem neuen "alten" Wanderpfad eine Attraktivitätssteigerung einhergehen wird.Spielplatz soll aufgerüstet werden

Eine weitere Maßnahme bringt der Rat auf den Weg: Der Spielplatz "Zum Schlosspark" könnte ein weiteres Spielgerät vertragen. Trotz neuer Geräte haben sich Kinder arg über die Möglichkeiten beklagt (der TV berichtete). Wenn der Ortsbeirat schon das Geld zur Verfügung stelle, dann wolle man auch ein Wörtchen mitreden bei der Auswahl des Spielgeräts, gaben die Ratsmitglieder Klaus Scherer vom städtischen Gartenamt für die künftige Planung mit auf den Weg.Zu neuen Straßenbezeichnungen im Baugebiet BU 21 "Petrisberg West" (vom Wasserband kommend) signalisierte der Ortsbeirat Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani seine Zustimmung, wenn es denn so weit ist, für vier Straßen, alle mit Frauennamen: "Mutsuko Ayano" (die japanische Studentin wurde 1993 ganz in der Nähe Opfer eines Gewaltverbrechens), "Jenny Marx", "Blandine Merten" und "Amely Goebel" (ehemaliges Stadtratsmitglied). Die Eltern der Studentin kämen jedes Jahr nach Trier und würden sich über so eine Anteilnahme für ihre Tochter bestimmt sehr freuen, sagte Manfred Maximini. Im Gegenzug erwartet der Rat, dass bei der nächsten Namensvergabe dann auch drei Kürenzer Künstler bedacht werden. Dabei wurden die Namen Klaus Kordel, Werner Becker und Peter Thomas genannt.

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