Was soll dieser Unsinn?

Es sei die Frage erlaubt, was dieser als Vergabepraxis getarnte halbgare Unsinn bringen soll. Wie soll ein in Schleswig-Holstein oder Brandenburg sitzendes Unternehmen mit fünf Mitarbeitern mehr als 10 000 Arbeitslose in Rheinland-Pfalz zum Arbeitsmarkt führen - ohne Büros vor Ort, ohne eine präzise Analyse der lokalen Gegebenheiten?

Eine Diskussion über dieses Thema erübrigt sich: Es ist schlicht unmöglich. Momentan werden Millionen an Steuermitteln an Firmen verpulvert, die niemals in der Lage waren, in der Ausschreibung auftauchende Anforderungen zu erfüllen. In den Zeiten vor Hartz wurden Bildungs- und Qualifizierungsangebote privater Träger von den örtlichen Arbeitsämtern, die heute Agenturen heißen, gesteuert. Das System funktionierte. Was sich momentan auf dem Qualifizierungssektor tut, funktioniert nicht. Diese Art der bundesweiten Ausschreibung von Qualifizierungsmaßnahmen bestraft Bildungsträger und Arbeitslose. Die Bundesagentur für Arbeit muss die regionalen Bildungsträger wieder deutlich stärker berücksichtigen und Dumping-Anbieter, die an den ausgeschriebenen Leistungen hoffnungslos scheitern, dauerhaft von der Vergabe ausschließen. j.pistorius@volksfreund.de

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