Wasser-Deal im Herrenbrünnchen

TRIER. Die Zweckverbände Wasserwerk Kylltal und Wasserwerk Trier-Land haben einen langfristigen Wasserliefervertrag abgeschlossen. Damit sollen Synergieeffekte im Bereich der Wassergewinnung und -aufbereitung im Kylltal genutzt werden.

 Die Wasserwerk-Chefs Olaf Hornfeck, Berthold Biwer und Wolfgang Reiland (vorne, von links) beim Austausch der soeben unterzeichneten Vertragspapiere.TV-Foto: Albert Follmann

Die Wasserwerk-Chefs Olaf Hornfeck, Berthold Biwer und Wolfgang Reiland (vorne, von links) beim Austausch der soeben unterzeichneten Vertragspapiere.TV-Foto: Albert Follmann

Einen geschichtsträchtigen Ort hatten sich die Zweckverbände Wasserwerk Kylltal und Trier-Land für die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zur Lieferung von Wasser ausgesucht: das Herrenbrünnchen. Nicht umsonst wird diese Stelle im Süden der Stadt als die "Mutter der Trierer Brunnen" bezeichnet, denn über viele Jahrhunderte wurden von hier aus die Bewohner Triers mit Wasser versorgt. Der Name Herrenbrünnchen rührt daher, weil sich die Trierer Ratsherren dorthin zurückzogen, um wichtige Entscheidungen mit reichlich Wein zu begießen. Stadtwerke Trier übernehmen Betrieb

Diesmal gab's für die Beteiligten "nur" ein Gläschen Sekt. Ausgangspunkt für die zunächst auf 20 Jahre angelegte Kooperation war die Notwendigkeit des Wasserwerks Trier-Land, rund 600 000 Euro in die Wassergewinnungsanlage Ramstein zu investieren. Selbst investieren, das Wasser fremd beziehen oder kooperieren - ausgehend von dieser Konstellation habe man sich nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen für eine Zusammenarbeit mit dem Wasserwerk Kylltal entschlossen, sagte Verbandsvorsteher Wolfgang Reiland. Diese sieht so aus, dass Trier-Land den Betrieb seiner drei Tiefbrunnen, Aufbereitung, Zwischenspeicherung und Betrieb des Pumpwerks dem Zweckverband Wasserwerk Kylltal überträgt. Die Betriebsführung haben die Stadtwerke Trier. Das Wasserwerk Kylltal übernimmt Reinvestitionen und Unterhaltungsmaßnahmen. Berthold Biwer, Vorsitzender des Zweckverbands Wasserwerk Kylltal, sieht in der Kooperation eine Stärkung der regionalen Kompetenz: "Es ist wichtig, dass die Wasserversorgung weiterhin von kommunaler Seite betreut wird." Beide Partner gingen aus der neuen Geschäftsbeziehung als Gewinner hervor, meinte Biwer. Er ist davon überzeugt, dass der Zweckverband Wasserwerk Kylltal künftig gut aufgestellt ist und die Zusammenarbeit mit dem Schwesterwerk Trier-Land gut funktionieren wird. Olaf Hornfeck, Geschäftsführer des Wasserwerks Kylltal, sagte, durch die zusätzliche Aufbereitung von durchschnittlich 1,2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr werde die Wirtschaftlichkeit des Kylltalwasserwerks spürbar verbessert. Dies komme letztlich den Kunden beider Zweckverbände zugute. Nach Auffassung von Verbandsvorsteher Wolfgang Reiland (Trier-Land) stelle die Vereinbarung für einen sehr langen Zeitraum die Wassergewinnung für einen Großteil der Verbandsgemeinde Trier-Land sicher. Durch die im Vertrag eingebauten Gleitklausel-Regelungen sei die Entwicklung des Wasserpreises kalkulierbar.

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