Wasserversorgung: Zwei in einem Boot

Der Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm hat am Montag bei zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung der Kooperation von Kreiswasserwerk und Stadtwerken (SWT) Trier zugestimmt. Die Zusammenarbeit soll sich in erster Linie auf die Materialbeschaffung konzentrieren.

Bitburg-Prüm. Die Prozesse bei der Wasserversorgung sollen auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm optimiert werden. Nachdem der Kreistag in seiner letzten Sitzung im Oktober noch einem privaten Anbieter eine deutliche Abfuhr erteilt hatte (der TV berichtete), stimmte das Gremium am Montag der Kooperation mit den Stadtwerken Trier zu. Bereits im kommenden Jahr könnte es zu einem Einsparpotenzial in Höhe von rund 26 000 Euro kommen. Der Eigenbetrieb Wasserversorgung Bitburg-Prüm behält sich zunächst jedoch noch ein einseitiges Kündigungsrecht zum 31. Oktober 2008 vor. Die Werkleitung ist jetzt beauftragt, mit Blick auf die Gründung eines Zweckverbands weitere Verhandlungen mit den Stadtwerken Trier zu führen. Wichtig ist, dass alle Entscheidungen - besonders hinsichtlich der Festlegung des Wasserpreises - auch künftig in der jeweiligen Region getroffen werden. Als große Ziele werden die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur und das Generieren von Vorteilen im Beschaffungswesen durch das Bündeln von Einkaufsmengen angestrebt. Zudem wird der Aufbau eines regionalen Verbundnetzes als Basis einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit Trinkwasser gewünscht. Ein Gutachterbüro hat indes ermittelt, dass die Höhe der synergiefähigen Kosten für das Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm bei 40 Prozent liegen. Dies würde bedeuten, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren mit einem Einsparpotenzial von rund 450 000 Euro zu rechnen sei, hieß es am Montag seitens der SWT. Ein gemeinsamer Zweckverband könnte zum 1. Januar 2009 gegründet werden. CDU-Fraktionschef Patrick Schnieder begrüßte das Konzept und appellierte an den Kreistag, sich der in Stufen aufgebauten Aufgabe zu stellen. Er sprach von seriösen und zukunftsorientierten Verhandlungen."Wir sind froh, dass wir den Weg wieder nach Trier gefunden und Kirchtürme überwunden haben", sagte SPD-Fraktionssprecher Bernd Spindler. Zunächst gebe es die Schnupperphase, bevor es an den Zweckverband gehe. Alle sollen ihre Vorteile haben, also auch die kleinen Dörfer. Spindler: "Wir vertrauen auf die Verhandlungen."FWG-Sprecher Rudolf Rinnen betonte, die Zusammenarbeit stehe erst am Anfang. Der Gebührenzahler werde von der ersten Einsparung nichts merken. Zunächst verliere man mit einer Zustimmung aber nichts und habe die Gelegenheit, weiter im Sinne der Gebührenzahler zu verhandeln. Laut Marie-Luise Niewodnizcanska (FDP) werden die Einsparungen sehr gering sein. Sie forderte weitere Maßnahmen mit Blick auf Innovationen. Extra Fusion: Der Kreistag hat der Aufnahme von Fusions-Gesprächen zwischen der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm und der KSK Daun zugstimmt. Danach soll nach der Zustimmung des Kreistags des Vulkaneifelkreises zu Fusions-Verhandlungen nun ebenfalls im Eifelkreis ein Gremium gebildet werden, das in die Verhandlungen eintritt und ein entsprechendes Verschmelzungs-Gutachten in Auftrag gibt. Die Aussprache verlief nicht ohne Diskrepanzen. Nach einer von der SPD beantragten Auszeit kritisierte Fraktionschef Bernd Spindler die Größe des Verhandlungs-Gremiums, das insgesamt bei 44 Personen liegen soll. Zudem seien die alten Wunden noch nicht verheilt, weshalb er keinen Sinn in neuen Verhandlungen sehe. Michael Billen (CDU) hatte zuvor darum gebeten, die Gespräche mit Daun möglichst zügig aufzunehmen. Gegen die Verhandlungen mit Daun stimmten am Ende 13 Kreistagsmitglieder (SPD, Grüne und FDP), zwei, darunter Landrat Roger Graef (CDU), enthielten sich. Ausführlicher Bericht folgt.

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