"Weder links noch rechts!"

In einer Veranstaltung der Katholischen Akademie und der Jungen Union (JU) zum Thema "Weder links noch rechts - sondern gerecht!" diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit Referent Holger Doetsch die momentane Gesellschaftssituation in Deutschland.

Trier. (red) Nach der Begrüßung von Akademie-Dozentin Katerina Zey-Wortmann und dem stellvertretenden JU-Kreisvorsitzenden Philipp Bett begann der Referent, Dozent für Journalismus und Internationale Medienwissenschaft in Hamburg, mit seinem, wie er es nannte, "Intro zum Thema". Mit Fragen wie: "Ist man rechts, wenn man fordert, dass Ausländer, die deutsche Staatsbürger werden möchten, Deutsch lernen müssen? Ist man links, wenn man das Renteneintrittsjahr beibehalten beziehungsweise herabsinken möchte? Ist man rechts, wenn man bei Jugendkriminalität härter durchgreifen möchte?" stellte er heraus, dass jeder der Gäste ein anderes Verständnis von diesen Begriffen hat. In der Debatte tauchten neue Begriffe, wie "bürgerlich", "neoliberal", "konservativ" und "Mitte" auf, die ebenfalls ganz unterschiedlich aufgefasst wurden. Dies hänge mit der allgemeinen Begriffsverwirrung zusammen, welche täglich von Politikern und Journalisten gefördert werde, so der Referent. Entwirrung falle schwer, da dem Bürger die Zeit und das Wissen fehle, sich damit angemessen auseinanderzusetzen. Doetsch machte klar, dass rechts und links historische Vokabeln seien und in ihrer ursprünglichen Bedeutung am Kern von heutiger Politik vorbeigehen. "Viel wichtiger ist es, nach keiner Ideologie, sondern nach Gerechtigkeit und dem Möglichen in der Politik zu fragen", so Holger Doetsch. In der Politik sollte es immer an erster Stelle um das Gemeinwohl gehen, unabhängig von den Begriffen "rechts" und "links". "Auch wenn die Begriffe nicht eindeutig geklärt werden können, hat diese Veranstaltung doch wertvolle Erkenntnisse gebracht und zum weiteren Hinterfragen von politischem Handeln angeregt", so das Fazit von Katerina Zey-Wortmann und Philipp Bett.

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