Weder schwierig noch gehemmt

FÖHREN. (ka) "Viez für die Tenöre, Bier für die Bässe". Diese Verfügung stammt aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wer damals beim Männergesangverein 1906 Föhren stimmlich auf der Höhe sein wollte, musste hart an sich arbeiten. Willi Weyer, seit 65 Jahren im MGV aktiv, ist der einzige Zeitzeuge, der noch aus erster Hand über das Vereinsleben vor dem Zweiten Weltkrieg berichten kann.

Seit 1938 gehört der inzwischen 83-jährige Willy Weyer dem MGV Föhren an. Um ihn für seine langjährigen Verdienste gebührend zu ehren, bot der jüngste Familienabend im voll besetzten Saal des Bürger- und Vereinshauses das geeignete Forum. Als "ganz besondere Auszeichnung" erhielt Willi Weyer vom Vorsitzenden des Sängerkreises Trier-Saarburg, Ewald Follmann, eine persönliche Ehrenurkunde des Sängerbundes Rheinland-Pfalz. Follmann hob besonders hervor, dass der Jubilar nicht nur 65 Jahre aktiv war, sondern es immer noch ist. "Pünktlich kommt er zu jeder Probe und auch im Liedausschuss sind sein Rat und seine Erfahrungen nach wie vor gefragt." Neun Jahre lang lenkte Weyer als Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Zuvor war er Schriftführer und zweiter Vorsitzender. "Alle Gründungmitglieder, zu denen auch mein Vater zählte, habe ich gekannt", erinnert er sich. Ohne sein "Wer, wann wo" wäre es um die Chronik schlecht bestellt. "Das Singen, die Geselligkeit und die Kameradschaft im Verein machen mir heute noch ebenso viel Freude wie vor 65 Jahren. Ich habe stimmlich weder Schwierigkeiten noch Hemmungen", sagt Willi Weyer. Auf die Frage, ob denn das "Training" in den 30er Jahren so wesentlich anders war, meint er schmunzelnd, "wir haben mit der gleichen Begeisterung gesungen wie heute." Vier weiteren Sangesbrüdern verliehen Ewald Follmann und Unterkreis-Vorsitzender Klaus Wagner Auszeichnungen für langjährige Vereinszugehörigkeit. Seit 25 Jahren sind Hermann Klein, Hubert Fedtke und Helmut Steinlein als Sänger aktiv. Schon 40 Jahre ist es Harald Schroeder.

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