Weg von der Atomenergie!

Zur Diskussion um die geplante Solaranlage auf der Kenner Sang diese Zuschrift:

Ich habe 17 Jahre in Ruwer gelebt und bin durch meine Eltern immer noch dort verwurzelt. Auch mich schmerzt der Verlust wertvoller Ackerfläche ein wenig. Doch zwei Spaziergänge in den letzten Wochen haben mir gezeigt, dass die "wertvolle" Ackerfläche zur Hälfte brach liegt und zur Hälfte mit Raps bepflanzt ist - ein Zeichen dafür, dass wohl sinnvollere und lukra-tivere Nutzungsmöglichkeiten fehlen. Von meinem jetzigen Wohnort Hockweiler kann ich an vielen Tagen im Jahr die Kühltürme von Cattenom sehen. Die Meldungen hinsichtlich französischer Kernkraftwerke lassen mich nicht eben ruhiger schlafen.

Wie viel lieber würde ich auf die Kühltürme verzichten und stattdessen am gegenüberliegenden Hang eine Photovoltaikanlage sehen. Mich wurmt der gesellschaftlich immer stärker akzepierte Fehlschluss, dass uns nur die Atomkraft bleibt, um unsere Unabhängigkeit zu sichern, und auch, dass es mittlerweile soweit kommt, dass sich Bürgerinitiativen gegen grünen Strom bilden. Welche Möglichkeiten bleiben uns denn langfristig? Denkt von der BI in Ruwer einer daran, was beispielsweise die Menschen in Gorleben zu diesem Thema sagen würden oder die Anwohner des Kernkraftwerkes Tricastin in Frankreich?

Dort hat man andere Sorgen als das schöne Landschaftsbild und eine nicht erwiesene Veränderung des Mikroklimas. Die Fläche auf der Kenner Sang ist da und bietet sich für eine Photovoltaikanlage an.

In Zukunft soll dort eben nicht mehr Raps geerntet werden, sondern sauberer Strom, der uns ein Stück weiter weg von der Atomenergie führt. Mir scheint dies ein sinnvoller und guter Weg zu sein. Ich möchte nicht auf ein zweites Tschernobyl warten. Und meinen Kindern möchte ich später auch nicht sagen müssen: "Wir sahen in der Atomkraft den einzigen Ausweg!"

Michael Tischleder,

Hockweiler

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