Wehrleiter der VG Ruwer in Ruhestand verabschiedet
Kasel · Wehrleute und Politiker in der Verbandsgemeinde Ruwer (Kreis Trier-Saarburg) haben Wehrleiter Josef Hartmann mit einer Feier in den Ruhestand verabschiedet. Hartmann hatte das Amt seit 26 Jahren inne. Nachfolger ist Christian Kühn.
Gesenkter Blick, die Hände vor dem Schoß verschränkt, ein leichtes Lächeln auf den Lippen - so stand Josef Hartmann auf der Bühne des Kaseler Gemeindehauses. Etwa 250 Gäste aus Politik und Feuerwehr hatten sich vor ihm versammelt. Alle wollten sie dem Mann, der mehr als ein Vierteljahrhundert die 20 Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer geführt hat, würdig verabschieden. Hartmann (62) muss sein Amt nach 26 Jahren aus Altersgründen abgeben.
Der Dank von VG-Bürgermeister Bernhard Busch galt aber zunächst Hartmanns Frau Gerlinde, die mit Tochter Nina und Sohn Tim am Ehrentisch saß: "Sie war erste Ansprechpartnerin, wenn besonders Schönes oder Schreckliches passierte." Mit Hartmann verabschiede die VG einen "Feuerwehrmann mit Leib und Seele". Er habe bei den 450 Frauen und Männern in den 20 Wehren "den Geist der Feuerwehr geweckt", die Zusammenarbeit gefördert. Er hinterlasse eine mit Fahrzeugen, Häusern und Technik gut ausgestattete Truppe. Auch seine Persönlichkeit, sagte Busch, werde vielen fehlen: "Er ist ein feiner Mensch."
Das bestätigten auch der Kreis- und der Landesjugendfeuerwehrwart, Klaus Simon und Matthias Görgen, die ihrem "Hartmann's Jupp" eine besondere Auszeichnung übergaben (siehe Extra) und von unvergessenen Auftritten des passionierten Sängers in vergangenen Kreiszeltlagern berichteten. Viele weitere Redner schlossen sich an: Kreisbeigeordnete Stephanie Nickels lobte Hartmanns "Fachkompetenz, Mannschaftsgeist und kollegialen Führungsstil". Der VG-Beigeordnete Günter Jakobs widmete dem künftigen Ehrenamts-Ruheständler ein selbst gereimtes Gedicht.
Besonders emotional wurde es, als sich die 13 Jugendwehren per Filmbotschaft von ihrem "Jupp" verabschiedeten. Allein zwölf Wehren waren in Hartmanns Amtszeit entstanden. Er wischte sich mehrfach gerührt die Tränen aus den Augen. "Ich bin überwältigt, was hier alles für mich veranstaltet wird", sagte er. Es falle ihm schwer, loszulassen, "denn die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht". In seiner Amtszeit seien 18 der 20 Gerätehäuser neu oder umgebaut, 30 Fahrzeuge angeschafft worden. Dies sei aber nicht sein Verdienst, "das bleiben die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit", rief Hartmann den Kameraden im Saal zu. Ihnen dankte er besonders, "für ihre Bereitschaft bei jeder Witterung bereitzustehen, um anderen zu helfen".
Seinem Nachfolger Christian Kühn wünschte Hartmann "eine glückliche Hand bei allen Entscheidungen". Kühn (37), dreifacher Vater aus Pluwig, wurde am selben Abend zum neuen Wehrleiter ernannt. Mit seinen Stellvertretern Andreas Forster (29) aus Gusterath und Klaus Raskob (47) aus Kasel leistete er den Eid. Kühn kündigte den versammelten Wehrführern eine "gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe" an und bat um "etwas Geduld, bis sich der Motor eingefahren hat". Die Tür seines Vorgängers, so versprach Hartmann, werde ihm dabei "immer offen stehen".
Extra: Besondere Auszeichnungen
Für seine besonderen Verdienste um die Jugendwehren in der Verbandsgemeinde Ruwer wurde dem scheidenden Wehrleiter Josef Hartmann bei seiner Verabschiedung die Ehrennadel in Gold der deutschen Jugendfeuerwehr verliehen. In Hartmanns Amtszeit waren 12 der 13 Jugendwehren gegründet worden. Heute sind darin insgesamt 169 Kinder und Jugendliche aktiv. Zudem gibt es in Mertesdorf eine erste Bambiniwehr für Kinder ab sechs Jahren, weitere stehen in den Startlöchern.
Eine zusätzliche Auszeichnung gab es von der Verbandsgemeinde Ruwer: VG-Bürgermeister Bernhard Busch ernannte Hartmann zum Ehrenwehrleiter. cweb
