Bistum Weihbischof  spendet 25 Erwachsenen die Firmung

Trier · „Mit dem Chrisam-Kreuz auf der Stirn tragen Sie das Echtheitszertifikat und Gütesiegel, dass Sie die Liebe Gottes in die Welt tragen.“ So hat Weihbischof Franz Josef Gebert am 12. Mai den Kerninhalt der Firmung zusammengefasst.

25 Frauen und Männern spendete er am letzten Tag der Heilig-Rock-Tage im Trierer Dom das Sakrament. Weil sie auf Klassenfahrt war, habe sie damals nicht an der Firmung in der Heimatgemeinde teilnehmen können, berichtet eine junge Frau im Vorgespräch mit dem Weihbischof. Andere Bewerber haben sich in der Jugend nicht firmen lassen, wollen jetzt aber ein Patenamt übernehmen, für das die Firmung Voraussetzung ist.

Lida Schein hat die Erfahrung gemacht, glauben zu wollen, aber nicht zu dürfen. In Kasachstan, wo sie mit Eltern und Großeltern aufwuchs, durfte der christliche Glaube allenfalls zu Hause praktiziert werden. „Meine Oma hat mir das Beten beigebracht“, erinnert sich die heute 44-Jährige, die seit 1995 in Deutschland lebt. Hier habe sie immer wieder den Weg zum Glauben und zur Kirche zu finden versucht, sei aber aufgrund persönlicher Lebensumstände nie so richtig zum Ziel gekommen. Erst als ihr jüngster Sohn sich letztes Jahr auf die Erstkommunion vorbereitete, habe sie den Faden wieder aufnehmen und auch konsequent verfolgen können. „Ich möchte meinen Kindern Grundlagen für ihr Leben vermitteln und selber seelische Ruhe finden und ein besserer Mensch werden“, nennt Lida Schein ihre Gründe, sich firmen zu lassen.

Anlass zu Freude und Dankbarkeit sei die Entscheidung der 25 Frauen und Männer für den Empfang des Sakraments, sagte Weihbischof Gebert. „Gefirmt zu sein, bedeutet mehr, als die Stimme Gottes nur zu hören. Es geht darum, einen eigenen Platz in der Gemeinschaft Gottes zu haben und selber zu seiner Stimme im Alltag zu werden“, gab Weihbischof Gebert den Firmbewerbern als Auftrag mit. Das Geheimnis des Geistes Gottes sei ein Geschenk, aber auch Herausforderung in einer Zeit, in der Christen an vielen Orten der Welt Konflikten, Anfeindungen und Verfolgung ausgesetzt seien. Umso wichtiger sei es, in der Gemeinschaft zu leben, auf Gottes Stimme zu hören und gerade auch als Patinnen und Paten von den Spuren Gottes im eigenen Leben zu berichten. 

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