"Weihnachten - das Fest des Lebens"

Einige tausend Gläubige feierten Weihnachten in der Hohen Domkirche und in der Konstantin-Basilika in Trier. Alle Plätze waren in den katholischen und evangelischen Gotteshäusern besetzt.

 Weihbischof Stephan Ackermann

Weihbischof Stephan Ackermann

Foto: Ludwig Hoff

Trier. Ein "klares Bekenntnis zum Leben" hat der Trierer Diözesan-Administrator, Weihbischof Robert Brahm, in seiner Weihnachtsbotschaft beim Pontifikalamt am ersten Weihnachtstag im Trierer Dom gefordert. Mit seiner Geburt sage Gott "Ja" zu jedem Menschen und auch zu den widrigen Umständen, die das Leben mitunter mit sich bringe. Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um die aktive Sterbehilfe sprach sich Robert Brahm am "Fest des Lebens", das Weihnachten sei, dafür aus, "mehr Achtung vor dem Wert des menschlichen Lebens und mehr Respekt vor der Würde des Menschen" entgegenzubringen.

Ein Eindeutiges "Ja" ohne Einschränkungen



Gottes "Ja" zum Menschen sei absolut eindeutig und kein "Ja" mit Einschränkungen, wie "Ja, vielleicht...", oder "Ja, aber...". "Es geht gut aus mit euch und eurer Welt", untermauerte Brahm am Ende seiner Predigt. Diese Botschaft gehe allen Menschen zu Weihnachten immer wieder aufs Neue zu.

Am Abend zuvor hatten knapp tausend katholische Gläubige den Heiligabend in der Hohen Domkirche zusammen mit Weihbischof Stephan Ackermann verbracht. Was in der Heiligen Nacht gefeiert werde, sei kein Damals oder Gestern, sondern ein Heute, sagte Stephan Ackermann. Bethlehem sei auch kein Faktum der Geschichte, sondern hingegen lebendige Gegenwart. "Wir leben nicht unter der Käseglocke einer begrenzten Zeit und Geschichte, sondern Zeit und Ewigkeit sind zueinander geöffnet", folgerte der Weihbischof. Sich diesem "Geheimnis zu öffnen", lud er die Mitchristen ein in der Freude, dass Gott gekommen und auch da sei in dieser Welt.

Mit Familien-, Vesper- und Nachtgottesdienst wurden am Heiligen Abend in Konstantin-Basilika und Christus-Kirche den evangelischen Christen gleich fünf Gottesdienste (Pfarrer Thomas Luxa, Guido Hepke, Ulrich Dann und Christoph Pistorius) angeboten. Im Mittelpunkt des Familien gottesdienstes in der Basilika mit über tausend kleinen und großen Besuchern stand die "musikalische Weihnachtsgeschichte", die vom Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde szenisch dargeboten wurde.

"Gott wird Mensch für uns; und der Stall verändert sich", lautete die zentrale Botschaft aus der Weihnachtspredigt von Superintendent Christoph Pistorius: "Mit der Geburt des Gottessohnes erhält Liebe und Hoffnung ein Gesicht und greift Raum in unserer Welt, wird zur Herberge." Aber auch "Lasten und Steine unseres Lebens und dieser Welt" gehörten zum Christfest. Gott aber throne nicht als distanzierter Beobachter über den Menschen, sondern er wisse um die Erfahrungen und Gefühle, die mit der menschlichen Existenz verbunden seien, sagte Christoph Pistorius in seiner Predigt in der Christuskirche. Aus dieser Erkenntnis könne der Mensch Hoffnung schöpfen.

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